Am 28. Juni 1871 verstarb Pfarrer Johann Wilhelm Schütze an einem Herz- und Lungenleiden. Pfarrer Schütze war seit dem 17. 2. 1864 Priester in Westönnen. Er wurde am 10. 3. 1812 in Geseke geboren. Weitere Informationen über seinen Lebensweg sind im Buch über das Kirchspiel Westönnen zu finden. Das Centralvolksblatt berichtet am 1. 7. von der Beerdigung. Die Totenmesse hielt Landdechant Propst Nübel aus Soest.
Vor 175 Jahren und vor 100 Jahren – Schützenfest Mawicke
Am 11. Juni 1846 warb der Vorstand der Schützenbruderschaft Mawicke für das Schützenfest, das vom 19. bis 21. 6. 1846 stattfinden sollte. Der 19. Juni war 1846 ein Freitag.
Aus der Mawicker Schützenchronik erfahren wir, dass das Schützenfest beim Schöffen Busemann ausgerichtet wurde. An Mott wurden 2 Thaler für die Aufrichtung des Zeltes bezahlt. Über das Königspaar liegen keine Überlieferung vor. Quelle: Chronik der Schützenbruderschaft Mawicke 1626 e.V.
Vor 100 Jahren – Novum bein Schützenfest in Mawicke
Zum ersten Mal in der Geschichte der Schützenbruderschaft Mawicke wurde beim Schützenfest 1921 Zepter, Reichsapfel und Krone abgeschossen. Das berichtet das Soester Kreisblatt in seiner Ausgabe vom 23. Juni 1921. Heinrich Risse, 1921 Vorsteher der Bruderschaft, schoss das Zepter ab. Den Reichsapfel sicherte sich Joseph Finger, die Krone Theodor Glade. Beide waren bei der Bahn beschäftigt. Schützenkönig wurde der Eisenbahner Joseph Meermann, der sich seine Schwester zur Schützenkönigin erkor. Das Schützenfest wurde beim Landwirt Stoltefaut gefeiert.
Quellen: Zeitungsarchiv und Chronik der Mawicker Schützenbruderschaft St. Hubertus 1626 e.V.
Vor 125 Jahren Registrierung der Sauerkrautfabrik Kerkhoff
In seiner Ausgabe vom 4. Juni 1896 meldet das Centralvolksblatt, dass Gutsbesitzer Kerkhoff eine Sauerkrautfabrik anlegen will. Vorbilder sind Fabriken in Mainz und Magdeburg.
Was auf den ersten Blick als allgemeiner Hinweis erscheint, sollte sich schon einige Jahre später als der Grundstein für ein unternehmerisches Erfolgserlebnis herausstellen.
Schon mehrfach hatte Westönnen Online über die Unternehmerfamilie Kerkhoff, den Bürgermeistern Kerkhoff und über deren Leben und Wirken berichtet. Mit diesem Beitrag möchten wir die Familien- und Unternehmensgeschichte zum 125-jährigen Jubiläum zur Registrierung der Sauerkrautfabrik in Erinnerung rufen.
Der Gründer: Caspar Kerhoff *1865 +1915 Bild aus der Famlienchronik Kerkhoff
Die Famliengeschichte beginnt mit Philipp Romberg, genannt Kerkhoff. Er wurde am 28. Juni 1787 als Sohn der Eheleute Friedrich Romberg und Elisabeth Kerkhoff geboren. Am 11.Oktober 1813 hat er die Ehe geschlossen mit Anna Maria Elisabeth Schulte. Ihre Geburtsurkunde besagt, dass sie am 25.September 1781 in Werringsen bei Menden geboren ist. Als sie am 8.Novemebr 1842 starb, war der Hoferbe, Heinrich, erst 17 Jahre alt.
Diese haben das große Bauernhaus im üblichen Fachwerkstil erbaut. Das Innere des Hauses ist im Laufe der Zeit mehrfach um- und ausgebaut und den jeweiligen Bedürfnissen seiner Bewohner angepasst worden.
In der Familienchronik wird aus dem Heimatbuch von H.Westhues wie folgt zietiert: „Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, Anfang dieses Jahrhunderts (1850-1910) wurde auf dem Kerkhoff´schen Hof, einem Hof in der Nähe der Kirche, der laut einer Urkunde in Corvey kurz nach dem 30jährigen Kriege von einem Vorfahren namens Romberg in Besitz genommen wurde, eine Ziegelbrennerei betrieben. Hergestellt wurden Hohlziegel (Dachziegel) und Ziegelsteine„. Soweit zur Herkunft und Entstehung des Hofes Kerkhoff.
Wir übernehmen an dieser Stelle einen Teil der Berichte in Westönnen Online von Eberhard Holin vom 11. März 2009 auf, Sauerkrautwochen: Teil 3 – Sauerkrautfabrik Caspar Kerkhoff.
1896 ließ sein Sohn Caspar Kerkhoff beim Königlichen Amtsgericht in Werl eine „Sauerkrautfabrik mit Dampfbetrieb“ registrieren, die er am 10.August gegründet habe“, zitiert nach Werler Anzeiger, Ausg. vom 28.07.1971.
Im Archiv der Stadt Werl finden sich Angaben über die „durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeiter“ vom Winter 1918/19 bis Winter 1924/25. Die Belegschaftsstärke wird nicht für die einzelnen Monate ausgewiesen sondern lediglich nach „Sommer“ und „Winter“ getrennt aufgeführt. Beginn der täglichen Arbeitszeit ist morgens um 7.00 Uhr, das Ende abends um 18.00 Uhr. Sie betrug damit 11 Stunden, abgezogen davon 2 Stunden Pause. Nach genannter Fundstelle schwankt in den Sommern die Zahl der Beschäftigten zwischen 4/Sommer 1919, 6 Sommer/1920, 2 Sommer/1921, 4 Sommer/1922, 3 Sommer/1923 und in den Wintern zwischen 16/Winter 1918/19, 18 Winter 1919/20, 18 Winter 1921/22, 20 Winter 1922/23, 18 Winter 1923/24. Für den Winter 1924/25 werden nur 2 Belegschaftsmitglieder angegeben, zitiert nach Katasterblatt für die gewerbliche Anlage, 2 Blätter, zuletzt unterschrieben am 3.2.1925.
Auf Caspar Kerkhoff folgte dessen Sohn Hubert Kerkhoff, der zu den eigenen 200 Morgen im weiteren Verlauf jährlich rd. 600 Morgen entweder selbst hinzupachtete oder mit den heimischen Landwirten entsprechende Lieferverträge abschloss, um die Auslastung bzw. Vergrößerung seines Produktionsbetriebes zu sichern.
Ab 1956 übernahm sein Sohn Theo Kerkhoff die Leitung des Hofes und der „Sauerkraut- und Konservenfabrik“.
Infolge des Todes des Firmeninhabers Theodor Kerkhoff 1978 wurde die Firma noch bis 1980 weitergeführt und dann geschlossen. Ein Teil der früheren Betriebsstätten sind inzwischen abgebrochen.
Ein Steinbruch südlich der damaligen B1 sicherte der Familie Kerkhoff in früheren Jahren ihre Einkünfte. In seinen besten Tagen verdienten hier über 20 Arbeiter ihren Lebensunterhalt. Zum Bau unserer Schützenhalle haben die Schützenbrüder damals den Grünsandstein aus dem Kerkhoff´schen Steinbruch kostenlos brechen dürfen. Weiterhin produzierte die Fa. Kerkhoff einige Jahre Rübenkraut sowie eine Molkerei, aus der später die Molkereigenossenschaft entstand.
Ein sprichwörtlich bahnbrechendes Ereignis geht auf die Mitwirkung der Familie Kerkhoff zurück. Aus der Familienchronik erfahren wir: „Die bedeutendste Entscheidung, mit der mein Vater, Caspar Kerkhoff, in seiner Amtszeit sich durchgesetzt hat, ist der Anschluss des Dorfes an die Eisenbahnstrecke Soest-Unna.
Zitat: Heinrich Westhues:
„…alle gingen daran, da die Eisenbahnverwaltung für den Bau eines Bahnhofsgebäudes einen Zuschuss von der Stadt, bzw. von dem Dorf, forderte, diesen beizeiten aufzubringen, damit auch ihr Ort Haltestelle werde. Einige Westönner schienen allerdings dafür keinen Sinn zu haben. Man wollte das Dorf vor fremden und bösen Einflüssen bewahren. Erst in den Jahren 1898/99 gelang es den Bemühungen des damaligen Vorstehers Caspar Kerkhoff, trotz der hier und da bestehenden Abneigung, die Mittel aufzubringen.
Und tatsächlich, der Bahnhof wurde gebaut.
Die Kerkhoff´s waren nicht nur Unternehmer, sie waren auch Bürgermeister von Westönnen, Heinrich Kerhoff von 1853 – 1890, Caspar Kerhoff von 1890 – 1905, der Sohn von Caspar Kerkhoff, Hubert Kerkhoff, war von 1924 – 1945 Bürgermeister von Westönnen, dessen Sohn Theodor war von 1966 – 1979 stellvetr. Bürgermeister der Stadt Werl und Ortsvorsteher von Westönnen.
Weitere interessante Berichte zur Famlie Kerkhoff finden Sie von unseren Autoren Ehrenmitglied Friedrich Schleep +, Dieter Holtheuer und Eberhard Holin.
Quellen: Famlienchronik der Familie Kerkhoff, Archiv der Lokalzeitung, Zitate aus dem Heimatbuch von H.Westhues
Fotos: Archiv Lokalzeitung, Familienchronik der Familie Kerkhoff
Vor 50 Jahren KAB Westönnen in Luigs-Mühle
Am Fronleichnamstag vor 50 Jahren beging die KAB Westönnen in Luigs Mühle ihr Familienfest. Hierbei wurden die Kinder u.a. mit Sackhüpfen, Topfschlagen und Ponykutschfahrten unterhalten.
Weiter berichtete die Lokalzeitung, das drinnen im Saal die Erwachsenen Mitglieder nicht Alltägliches und andere Anekdoten von dem Bundestagsabgeordneten Willi Krampe zu hören bekamen. Aber er brachte auch Sorgen aus dem politischen Alltagsgeschehen zur Sprache. Dazu gab es Gelegenheit für die Mitglieder, Fragen an W. Krampe zu stellen.
Vor 50 Jahren – Einigkeit mit großer Jubiläumsfeier
Das 50-jährige Jubiläum im Mai 1971 feierte das Tambourcorps Einigkeit über 2 Tage mit einem Kommersabend und einem Freundschaftstreffen, welches mit einem Festzug aus fast 30 teilnehmenden Musikvereinen durch Westönnen begann.
Die Freundschaftstreffen der Einigkeit waren immer schon gut besucht, von vielen Gästen und Musikvereinen aus dem großen Umkreis. So war es auch 1971, als das 50-jährige Jubiläum gefeiert wurde. In diesen Jahren davor und auch danach, war die Einigkeit selbst zu zahlreichen Freundschaftstreffen und vielen Wettstreiten gefahren.
Groß war die Ankündigung zu diesem Jubiläum in der Tagespresse in den Tagen davor.
Während diesem Jubiläum wurden 4 aktive Musiker für 50-jährige aktive Mitgliedschaft in der Einigkeit geehrt. Dies waren die unvergessenen Heinrich Sponnier, Heinrich Rademacher, Franz Bömelburg und Theodor Luig. Der damalige Ortsvorsteher Theo Kerkhoff überreichte ihnen die Ehrenmedaille.
Ein Taufkleid von 1896
Ein Taufkleid haben bestimmt viele Familien in ihrem Besitz, aber wohl nur wenige haben ein Taufkleid von 1896.
Elisabeth Tolles hat seit vielen Jahren dieses kostbare Taufkleid in ihrer Obhut. Und diesem Taufkleid, welches vor etwa 70 Jahren ein rosa Unterkleid und vor gut 23 Jahren ein blaues Unterkleid mit Schleife dazu bekam, sieht man die vielen Jahre nicht an. Es ist wirklich sehr gut gepflegt und bestens erhalten.
Insgesamt trugen in den 125 Jahren 13 Familienmitglieder das Taufkleid. Zuerst wurde es von Maria Franziska Kerkhoff getragen, welche am 31. Januar 1896 geboren und am 2.2.1896 in der Westönner Pfarrkirche getauft wurde.
Zur vorerst letzten Familientaufe wurde es am 1.3.1998 von Pia Michelle Tolles getragen, die ebenfalls in der Westönner Pfarrkirche getauft wurde.