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Startseite » Historie » Infrastruktur

Straßennamen in Westönnen (2)

25. März 2025 von Johannes Müller

Im ersten Teil über die Straßennamen in Westönnen ging es um einen Artikel aus dem Anzeiger vom 13. Juni 1955, in dem die Straßennamen für die Westönner Straßen festgelegt wurden.

Hier soll es um die Erklärung der Straßennamen gehen. Deutung, Ursprung und Ableitung der Namen können teilweise durch alte Flurkarten, Geschichte, Kultur, Persönlichkeiten oder Geographie abgeleitet werden, haben aber auch manchmal volkstümlichen Ursprung der nicht immer wissentschaftlich belegt werden kann. Oft standen beispielsweise Erinnerungen an die Vergangenheit, ländliche Wirtschaftsstrukturen, Geographie und Landschaft oder Persönlichkeiten und Traditionen Pate bei der Namensgebung von Straßen. Soweit Flurnamen Namenspaten von Straßennamen waren wird hier auf einen Beitrag von Friedrich Schleep bei Westönnen Online aus dem Jahr 2003 verwiesen.

In Westönnen finden wir heute 44 Straßen.

Adenauerstraße

Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren und starb am 19. April 1967 in Köln. 1917 wurde er zum Oberbürgermeister der Stadt Köln gewählt. Ab 15. September 1949 war er bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Auf´m Buchenfeld

Flurbezeichnung südlich der ehemaligen B1.

Am Börn

Der Name Börn ist abgeleitet von Born, was so viel wie Quelle bedeutet. Hier entspringen die Quellen des Siepenbaches.

Am Kleegarten

Diese Straßenbezeichnung deutet auf einen Bereich hin, der früher landwirtschaftlich oder als Gärten genutzt wurde, vornehmlich mit Kleewiesen.

Am krummen Rücken

Diese Straßenbezeichnung kann auf ein krummes, nicht rechtwinkeliges Flurstück hinweisen. Man könnte den Namen den Namen aber auch so deuten: Der Name geht darauf zurück, dass die Landwirte von der schweren Arbeit einen krummen Rücken bekamen (vgl. Dieter Holtheuer 13.12.2020 bei Westönnen Online). Dies ist sicherlich eher eine eher volkstümliche Deutung.

Am Humpertspfad

Namenspate war hier eine Flurbezeichnung. In alten Flurkarten findet man das Flurstück „am Humbertspfad“ im Westen von Westönnen. ( siehe auch Dieter Holtheuer 24.2.2016 Westönnen Online )

Am Notgraben

Zum Notgraben sind keine weiteren Angaben zu finden. Man könnte den Namen aber so deuten, dass hier früher ein Graben war, der zur Entwässerung des Bruchs ( feuchtes Gebiet ) diente und in den Westönner Bach geführt wurde. Nach dem großen Brand 1829 sorgte der Notgraben auch durch Aufstauen für einen Löschwasservorrat für diesen Bereich.

Am Siepenbach

Dieser Name geht auf den in der Nähe fließenden Siepenbach zurück, der im und am Börn entspringt.

Am Teekamp

Der Teekamp wurde schon 1828 ( vgl. Feldmann/Lefarth Straßennamem der Stadt Werl ) als Flurbezeichnung in einer Katasterkarte von Westönnen erwähnt. Historisch können Namen mit “ Tee- “ auch von Thing oder Tie abgeleitet sein, was so viel wie Gerichts- oder Versammlungsstätte bedeutet.

Am Scheidedorn

Am Scheidedorn oder früher auch am Scheidebusch weist auf einen ehemaligen Busch an der Grenze zwischen Westönnen und Mawicke hin.

An Luigs Weiden

Diese Straße wurde nach den früher sich dort befindenden Weiden eines Bauern Luig benannt.

Auf´m Hackenfeld

Auf´m Hackenfeld geht auf eine Flurbezeichnug in diesem Beriech zurück. Hier ist bei der Namensgebung allerdings ein Fehler unterlaufen, da die Flurbezeichnung eigentlich „Auf dem Mahenfeld“ lautet.

Breite Straße

Als frühere Hauptstraße durch Westönnen von der alten B1 bis nach Oberbergstraße war dies die breiteste und längste Straße im Ort.

Bruchstraße

Im Bereich dieser Straße befand sich ein feuchtes und nasses Gebiet. ( Bruch )

Bockum-Dolffs-Straße

Florens II. und Florens III. Bockum Dolffs waren Landräte des Kreises Soest im 19. und 20. Jahrhundert.

Blumenweg

Der Blumenweg im Südwesten von Westönnen hieß vor der kommunalen Neuordnung Gartenweg. Da es in Werl aber auch einen Gartenweg gab wurde der Gartenweg in Blumenweg umbenannt.

Elwieden

Diese Straße heißt im Volksmund auch Prozessionsweg. Elwieden könnte eine Ableitung von El=Erle und Wieden=Weide sein. Grundsätzlich geht der Name auf eine Flurbezeichnung zurück, die aber nicht Elwieden sondern „An den Ehwieden“ lauten müsste.

Grünsandsteinweg

Der Grünsandsteinweg erinnert mit seinem Namen an die früher südlich der alten B1 vorhandenen Steinbrüche. Im Dorf findet man noch viele Gebäude und Mauern, die aus diesem Grünsandstein errichtet wurden.

Heideweg

Beim Heideweg leitet sich der Name von der Bezeichnung Hude ab. Eine Hude war ein gemeinschaftliches Weideland für ein Dorf. Aus Hude wurde Heide. Dieser Weg führte zur Hude.

Hohle Straße

Die Hohle Straße deutet darauf hin, dass diese Straße tiefer lag als das umliegende Gelände.

In den Birken

Der Name „In den Birken“ könnte daran erinnern dass hier früher Birken das Erscheinungsbild prägten. Es könnte aber auch ein Hinweis auf eine Gemeinschaftshude sein, die sich allerdings 2 Km südlich von Westönnen befand (vgl. Heideweg) und von Bauern aus Westönnen und Gerlingen gemeinsam genutzt wurde. Birken bestimmten hier das Erscheinungsbild. (vgl. Dieter Holtheuer Westönnen Online 4.3.2017) Nach einer alten Flurkarte dieses Gebietes müsste diese Straße eigentlich auch „In der Olpke“ heißen.

Im Winkel

Der Verlauf dieser relativ kurzen Straße ist durch zwei rechtwinkelige Kurven gekennzeichnet.

In der Olpke

An dieser Stelle ein Zitat aus: Feldmann/Lefarth Straßennamen der Stadt Werl, 2003 Verlag A. Stein´sche Buchhandlung Werl: “ Wahrscheinlich ist Olpke eine Abwandlung von Alp oder Alb wie im Begriff Albtraum.“ Der Name selber entstammt einer Flurbezeichnung. Die Flur selber befand sich jedoch zum allergrößten Teil nördlich der Bahnlinie zwischen Loher Weg und Wiesenweg. Die heutige Straße „In der Olpke“ ist in einer alten Flurkarte als Weg zu diesem Flurstück zu erkennen.

Kolpingstraße

Adolph Kolping wurde am 8.12.1813 in Kerpen geboren. Als Priester setzte er sich als Seelsorger und Sozialreformer besonders für die Belange der arbeitenden Menschen ein. 1849 gründete er den Kolpingverein. Am 8.12.1946 wurde die Kolpngsfamilie Westönnen gegründet. Er starb am 4.12.1865.

Loher Weg

Der Weg, der vom Bahnhof nach Lohe führt.

Menzestraße

„Im 16. Jahrhundert wird ein Hof Menze mit Speicher in der Nähe des Friedhofs erwähnt.“ (Zitat Feldmann/Lefarth s.o.)

Mummelstraße

Die Entstehung oder Deutung dieses Straßennamens ist bis heute nicht geklärt. Sie könnte auf eine alte Flurbezeichnung hinweisen oder auch aus dem Volksmund hervorgegangen sein.

Mawicker Weg

Der Mawicker Weg ist eine Verbindungsstraße zwischen Westönnen und Mawicke.

Oststraße

Der Name bezieht sich auf deren Verlauf im Osten von Westönnen.

Ringweg

Bei der Planung dieses Baugebietes wurde dessen Erschließung ringförmig angelegt und wurde später zur Straßenbezeichnung.

Vinckestraße

Ludwig Freiherr von Vincke war Oberpräsident der Provinz Westfalen. Er wurde am 23.12.1774 in Minden geboren und starb am 2.12.1844 in Münster.

Walbkestraße

Der Name Walbkestraße weist auf einen heute verrohrten Bach hin, der von der Haar kommend Westönnen durchfloss. ( vgl. Dieter Holtheuer Westönnen Online 1.9.2015 )

Westönner Bundesstraße

Der Verlauf der früheren B1 durch Westönnen ist die Westönner Bundesstraße. Heute ist diese Straße die Landesstraße 969.

Westönner Kirchstraße

Die Westönner Kirchstraße verbindet die Breite Straße mit der Weststraße und verläuft an der Kirche vorbei.

Wiesenweg

Der Name dieser Straße lässt auf die frühere Nutzung dieses Gebietes schließen.

Wippe

Laut Feldmann/Lefarth könnte der Name Wippe eventuell auf eine frühere Gerichtsstelle hinweisen oder auf eine Art der Betsrafung ähnlich wie in Soest die Wippe am Großen Teich. (Feldmann/Lefarth s.o.)

Werler Weg

Hier ist die geografische Erklärung eindeutig, es handelt sich hier um einen Weg, der nach Werl führt.

Westdahler Weg

Der Name ist abgeleitet von „Im Westtale“.

Weststraße

Auch hier war die geografische Lage der Straße im Westen von Westönnen Pate bei die Namensgebung.

Westönner Bachstraße

Diese Straße verläuft entlang des heute verrohrten Westönner Baches.

Westönner Hellweg

Der Name Hellweg kann verschiedene Bedeutungen haben. er könnte abstammen von „Heerweg“ als Weg für Soldaten wie z.B. Napoleon. Wahrscheinlicher aber ist die Bedeutung des Hellwegs als Handelsstraße auf der Salz transportiert wurde. Hier leitet sich der Wortbestandteil Hell- von Hal=Salz ab. Aus Halweg könnte Hellweg geworden sein. Da es vor der kommunalen Neuordnung auch in Werl schon einen Hellweg gab wurde in Westönnen der Zusatz Westönner vorangestellt.

Westönner Schützenstraße

Der Name weist auf das lebendige Schützenwesen in Westönnen hin und verläuft an der Schützenhalle her. Wegen der erforderlichen Eindeutigkeit von Straßennamen steht auch hier die Bezeichnung Westönner voran.

Zum Wietborn

Zum Wietborn ist der Name eines neuen Baugebietes östlich der oberen Weststraße zwischen Weststraße und der Hohlen Straße. Der Bestandteil „Born“ im Namen Wietborn weist auf Quellen hin (vgl. Börn)). Diese Quellen liegen auf dem ehemaligen Grund der Familie Kerkhoff und bilden den Ursprung des in den 50er Jahren verrohrten Westönner Baches.

So weit einige Informationen zu den Straßennamen in Westönnen. Weitere interessante und ausführlichere Berichte zur Entstehung und Deutung einiger Straßennamen in Westönnen sind unter Westönnen Online zu finden.

Kategorie: Infrastruktur Stichworte: Deutung, Straßennamen, Ursprung

 Motorisierung in Westönnen

24. Oktober 2024 von Tobias Baumann

Nach dem 1. Weltkrieg erreichte in den zwanziger und dreißiger Jahren die Motorisierung auch Westönnen. Besitzer der ersten drei Autos in Westönnen waren der Landwirt Ebel-Schulte, der Arzt des Dorfes Dr. Froning und der Fuhrunternehmer Wilhelm Preker. Die Versorgung mit Treibstoff für die später immer zahlreicher werdenden Fahrzeuge wurde durch eine Shell-Tankstelle der Familie Preker an der Weststraße sichergestellt. Bis in die sechziger Jahre konnte dort Benzin und Diesel getankt werden. Heute befindet sich dort der Firmensitz von DreiMeister.

An der Kreuzung Breite Straße mit dem Westönner Hellweg sitzend Albert Nacke und neben dem Wagen stehend der Stellmacher Fritz Preker. Der Wagen ist ein Chevrolet ohne Aufbau, da es früher üblich war nur Chassis zu kaufen und diese dann der späteren Verwendung entsprechend auszubauen. Diesen Chevrolet baute Fritz Preker zu einem Marktwagen für Albert Nacke aus.

Frühere Shell Tankstelle Preker an der Weststraße gelegen. Zum Tanken steht ein DKW von Wilhelm Preker an der Zapfsäule. Die zu sehenden Personen sind namentlich nicht bekannt.

Ein Bus der österreichischen Marke Saurer. Diese Aufnahme entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg, zu erkennen am Kennzeichen der Britischen Besatzungszone.

Bilder und Text: Johannes Müller

Kategorie: Alte Bilder, Handwerk, Handwerk, Historie, Infrastruktur, Straßen Stichworte: Auto, Mobilität, Omnibus, Verkehr

Motorisierung in Westönnen

19. Juli 2024 von Tobias Baumann

Nach dem 1. Weltkrieg erreichte in den zwanziger und dreißiger Jahren die Motorisierung auch Westönnen. Besitzer der ersten drei Autos in Westönnen waren der Landwirt Ebel-Schulte, der Arzt des Dorfes Dr. Froning und der Fuhrunternehmer Wilhelm Preker. Die Versorgung mit Treibstoff für die später immer zahlreicher werdenden Fahrzeuge wurde durch eine Shell-Tankstelle der Familie Preker an der Weststraße sichergestellt. Bis in die sechziger Jahre konnte dort Benzin und Diesel getankt werden. Heute befindet sich dort der Firmensitz von DreiMeister.

Auf dem Bild oben links sind an der Kreuzung Breite Straße mit dem Westönner Hellweg sitzend Albert Nacke und neben dem Wagen stehend der Stellmacher Fritz Preker zu sehen. Der Wagen ist ein Chevrolet ohne Aufbau, da es früher üblich war nur Chassis zu kaufen und diese dann der späteren Verwendung entsprechend auszubauen. Diesen Chevrolet baute Fritz Preker zu einem Marktwagen für Albert Nacke aus.

Daneben ist die frühere Shell Tankstelle Preker an der Weststraße zu sehen. Zum Tanken steht ein DKW von Wilhelm Preker an der Zapfsäule. Die zu sehenden Personen sind namentlich nicht bekannt.

Die untere Aufnahme zeigt einen Bus der österreichischen Marke Saurer. Diese Aufnahme entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg, zu erkennen am Kennzeichen der Britischen Besatzungszone.

Text und Bilder: Johannes Müller

Kategorie: Aus alten Tagen, Geschichte, Infrastruktur Stichworte: Aus alten Tagen, Geschichte, Infrastruktur, Motorisierung, Tankstelle, Verkehr

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