Westönnen hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Unglücke überstehen müssen. Ob Krankheiten, Kriege, Brände, Überschwemmungen- alles traf einmal das Dorf und seine Bewohner.
Krankheiten
1636 wütete die Pest im Dorf
1740: Rote Ruhr mit 82 Toten
Kriege
1444-1445: Soester Fehde mit Brandstiftungen, Räubereien und Plünderungen.
1595: Truchseßianischer Krieg
1618-1648: Dreißigjähriger Krieg
1673/1674: Brandenburgisch/französischer Krieg mit Einquartierungen
1756-1763: Siebenjähriger Krieg mit zahlreichen Einquartierungen
Im ersten Weltkrieg 1914-1918 verloren 77 ,
im zweiten Weltkrieg 1939-1945 192 Menschen aus dem Kirchspiel Westönnen ihr Leben.
Brände
Am 20.Mai 1829 kam es im Dorfkern von Westönnen zu einer Brandkatastrophe. 6 Höfe brannten bis auf den Grund ab.
Mit Hilfe des heutigen Ortsplanes ist ersichtlich, wie sich das Feuer durch Westönnen fraß.
Am Morgen des 20. Mai hatte man in Wiggers Schmiede auf dem Bruch ein Wagenrad mit eisernen, glühenden Reifen überzogen und vernietet, und dann das Rad zur Abkühlung nach draußen gerollt. Hier war es einem Haufen vor der Schmiede liegenden Strohs zu nahe gekommen und hatte diesen entzündet. Durch den brennenden Strohhaufen war auch die Wiggersche Besitzung in Brand geraten, und da ein starker Nordostwind herrschte und es längere Zeit sehr trocken gewesen war, sprang das Feuer auf den benachbarten Steven´schen Hof (jetzt Sasse) über. Von hier griff das Feuer auf die angrenzende Wegemann´sche Besitzung (Romberg/ Heimann) über. Inzwischen war der Wind nach Osten gedreht, wodurch es kam, das Ruhfauts Hof (Vogelsang) verschont blieb, dagegen Brandts Hof in Flammen aufging. dann sprang das Feuer auf Tillmann´s Hof (später Franz Hufelschulte) über und legte diesen in Asche.
Nun hoffte man, dass das Feuer nicht mehr weiter käm, da nun das ganz aus Steinen erbaute „Steinerne Haus (die „Burg“) folgte. Doch plötzlich stand das südwestlich dahinter liegende Wohnhaus Hufelschulte sowie der Büscher´sche Hof in Flammen. Es soll dadurch gekommen sein, dass eine brennende Speckschwarte von Tillmanns Hof durch die Luft geflogen und auf dem Dach des Büscher´schen Hofes gelandet sei.
Zur Erinnerung an diesen Unglückstag halten die Westönner jährlich am Tage Christi Himmelfahrt eine Bittprozession ab („Brandprozession“)
Überschwemmungen
Da Westönnen am Fuße des Höhenzuges der „Haar“ liegt, blieben Überschwemmungen nie aus. So erwähnt das Kirchenbuch Westönnen Ende Juni 1766 eine „Wasserflut in Westönnen“, und im November 1890 kam es zur sog. „Katharinenflut“.
Besonder betroffen war die hiesige Gegend jedoch bei den Hochwassern 1968 und 1981. In Nachbardörfern starben sogar Menschen. Wassermassen ergossen sich über Westönnen, die Flut mit Wasser und Schlamm zerstörte vieles; tagelang mußten die Bewohner Wasser und Schlamm aus ihren Häusern und von den Straßen wegschaffen.
Aus diesem Grunde wurden an der Haar einige Regenrückhaltebecken gebaut (Bild rechts eins in der Gemarkung Westönnen). Zudem wurden Regenüberlaufbecken in Westönnen selbst errichtet und der Mühlenbach teilweise begradigt, was ihm ökologisch allerdings weniger gut bekam.
Jedenfalls ging bis jetzt alles gut. toi, toi, toi.