Zur Kirchturmuhr stellen wir zusammenfassend aus mehreren Quellen Information und Wissenswertes zusammen.
Nach einer Reparaturrechnung aus 1711 besaß die erste Kirche bereits eine Kirchturmuhr.
In der Festschrift: Glocken und Läuten im Kirchspiel Westönnen (1) Seite 30 ist geschrieben: „Erste Quittungen die Kirchturmuhr betreffend finden wir in Westönnen im Jahre 1813; der Name „Uhrglocke“ taucht allerdings schon über 100 Jahre früher auf, denn 1711 wird „die Leitungh deß gewichtz an der Uhrklocken“ repariert.“ Zu dieser Zeit hat es also bereits eine Turmuhr mit Stundenschlag gegeben, wobei, wie Spuren am alten Glockenstuhl deutlich zeigen – die Viertelstundenschläge an der kleinsten Glocke von 1671, die vollen Stunden an der Bauernglocke geschlagen wurden.


Die Uhr und das Schlagwerk wurden nach dem gleichen Prinzip angetrieben, wie man es bei Stand – und Wanduhren findet. Drei mächtige Sandsteine, die mit eisernen Ringen an Seilen hingen, sorgten für den Antrieb. Die Steine konnte man aber nicht mal eben nach oben ziehen. Dazu waren sie zu schwer. Sie mussten mit einer Kurbel täglich angehoben werden, und damit die Uhr nicht schon zu bald wieder stehen blieb, gab es ein Loch im Boden, so dass die Steine durch zwei Etagen wandern konnten und dabei eine Höhe von etwa acht Metern überwanden, um die Uhr in Gang zu halten. Drei Steine waren erforderlich; einer hielt das Uhrwerk in Gang, und je ein Stein war nötig, um den Stundenschlag und den Schlag der Viertelstunden zu tätigen.


Die Glocken werden und wurden von Hämmern angeschlagen, die durch Drahtseile und Gestänge mit der Uhr in Verbindung standen und stehen. Diese Seile haben ihre Spuren am Balkenwerk hinterlassen.

Die alte Uhr von 1870 von Meinhardschen Turmuhrenfabrik aus München und die drei Steine, die die Uhr antrieben, sind noch im Kirchturm vorhanden. Sie haben ausgedient. Von der Uhr gingen drei Stahlseile aus, die sich auf den noch vorhandenen Trommeln aufrollten. Das letzte Ende bis zu den Steinen wurde durch Hanftaue überbrückt. Die Stahlseile, die zur Uhr gehörten, waren wohl zu kurz, um die acht Meter durch zwei Geschosse zu überbrücken. Die Glocken werden schon seit 1958 elektrisch angetrieben. Die Mechanik der Uhr diente aber noch weiter. Erst am Ende der gesamten Renovierung der Kirche 1969 wurde auch der Antrieb der Uhr elektrifiziert. Auch das Schlagwerk der Uhr wird heute von Motoren in Gang gesetzt. Ein baugleiches noch in Betrieb befindeliches Uhrwerk befindet sich in der Kirche in Ostuffeln.
Quellen:
1 – “GLOCKEN UND LÄUTEN im Kirchspiel Westönnen“. 1982 Theo Halekotte und Gerhard Best
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