Gegründet wurde der Verein DJK Westoennen in Jahre 1922 unter dem Vorsitzenden Adolf Klenter. Das Gründungsfest soll am 11.8.1922 auf einem Kamp nahe der Gastwirtschaft Hagen stattgefunden haben. Josef Pieper soll in dieser Anfangsphase des Vereines ebenfalls Vorsitzender für ca. 8 bis 10 Jahre gewesen sein.

Sein Stellvertreter war Franz Kampschulte aus Mawicke. Da im Gründungsjahr bereits der „Dachverband für Leibesübungen in kath. Vereinen“ bestand, und der gerade gegründete Verein mit Vikar Hurowsky (einem russischen Emigranten) einen Förderer des Sports in seinen Reihen hatte, lag es nahe, den Verein „DJK Westönnen“ zu nennen.
Der Verein wurde Mitglied der Organisation „Deutsche Jugendkraft“. Die Leichtathletik bestimmte das Sportgeschehen. Doch schon bald wurde auch in Westönnen Fussball gespielt.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 gründeten diese deb „Reichsbund für Leibesübungen“. Dieser nahm von nun an für sich in Anspruch, für jeden organisierten Sport zuständig zu sein. Dies war ein herber Schlag für die Sportvereine und die Verbände und bedeutete das Ende der freiheitlichen Existenz.
Die Anordnung der „Geheimen Staatspolizei“ vom 23.7.1935, die allen konfessionellen Verbänden jegliche sportliche Aktivität verbot, bedeutete auch für die „DJK Westönnen“ das Ende des Vereinslebens.
Fehlende Unterlagen ermöglichen keine weiteren Ausführungen bezüglich der Vereinsgeschichte aus dieser Zeit. Erfreulich ist jedoch, dass neben einigen Bildern auch noch ein Mitgliedsausweis unseres 1916 geborenen Sportfreundes Franz Schlummer vorliegt. Der Ausweis trägt einen Stempel „Deutsche Jugendkraft Westönnen und datiert vom 05.08.1933.
Der Neuanfang
Doch schon im Jahre 1946 gründete man im späteren Vereinslokal Nacke den SV Rot-Weiß Westönnen, der auf der Grundlage der Vereinsbestimmungen der DJK seine Arbeit wieder aufnahm. Die Aufgaben des Vorstandes übernahmen Hans Deese und Hans Grund als 1. und 2. Vorsitzender. Josef Keweloh als Kassierer, Berni Fritze als Jugendobmann und Paul Kiko als Geschäftsführer. Ein Protokoll berichtet über die Gründungsversammlung im September 1946.
Es gibt allerdings auch Hinweise, wonach die Gründungsversammlung bereits im April 1946 stattgefunden haben soll. Zwei Originalspielpässe von Christian Bock und Hans Szerement weisen die Spielberechtigung für beide seit dem 24.2.1946 aus.
Die Datierung erfolgte offensichtlich rückwirkend, denn als Ausstellungsdatum für die Spielpässe ist jeweils der 23.5.1952 vom Westdeutschen Fußballverband eingetragen worden. Dies kann auch damit zusammenhängen, weil erst im Jahre 1950 der Amateurschutzvertrag zwischen dem Westf. Fußball-Verband und dem Verein Rot-Weiß Westönnen unterzeichnet worden ist.
Die „Rot-Weißen“ fanden in kurzer Zeit mehr und mehr Beachtung, auch über die Grenzen des Dorfes hinaus. Die Zahl der Mitglieder und Zuschauer stieg stetig an und auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. In der Mitgliederversammlung vom 17.6.1956 wurde Hans Deese zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Gut ein Jahr später übergab er in der Versammlung am 27.7.1957 sein Amt an Theodor Glade, der bis zum 5.8.1961 den Verein durch schwierige Zeiten führte und seinen Fortbestand sicherte.
Die Ära Otto Jennebach
Otto Jennebach wurde in der Versammlung am 5.8.1961 zum Nachfolger von Theodor Glade gewählt. Mit der Übernahme der Aufgaben des 1. Vorsitzenden durch Otto Jennebach war eine neue Zielrichtung des Vorstandes unverkennbar.
Gemeinsam mit seinem Vorstand versuchte er in der Westönner Öffentlichkeit Sympathien zu gewinnen, um die Forderung nach einer neuen großen Platzanlage leichter realisieren zu können. Otto Jennebach war besonders den Kindern und Jugendlichen im Verein zugetan. Das Ansehen des SV Rot-Weiß Westönnen wuchs über die Grenzen des Kirchspiels hinaus.
Die seit langer Zeit überfällige Vereinssatzung wurde in der Mitgliederversammlung am 16.8.1964 bei 6 Gegenstimmen beschlossen. Sie war von den Vorstandsmitgliedern Alfons Grae, Willi Topp und Clemens Weber erarbeitet worden.
Die erste Vereinssatzung trägt folgende Unterschriften: Otto Jennabach, Theodor Glade, Josef Gerlach, Alfons und Berthold Grae, Paul Mertin und Clemens Weber. Über die vom Amtsgericht Werl eingegangenen Änderungswünsche wurde in der Mitgliederversammlung vom 3.4.1965 beschlossen, so dass die erste Eintragung des Vereins „SV Rot-Weiß Westönnen“ 1922/46 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Werl das Datum des 16.8.1965 trägt. Somit stand der Verein auch „rechtlich“ auf gesichertem Boden.
Die derzeit gültige Fassung der Vereinssatzung trägt der Tatsache Rechnung, dass aus dem Monosportverein (nur Fußball) ein Mehrspartensportverein geworden ist. Die inzwischen gegründeten Abteilungen (Tennis, Tischtennis, Volleyball) beriefen eigene Vorstände und der Verein wird nun als Mehrspartenverein von einem Gesamtvorstand geführt. Auch an dieser Entwicklung hatte Otto Jennebach entscheidenden Anteil.
Zudem ist der Bau des großen und komfortablen Sportlerheimes eng mit dem Namen Otto Jennbach verbunden.
1985 gründete sich der Gesamtverein und legitimierte sich durch eine entsprechende Satzung. Dadurch wurden die Hierarchien des Vereines aufgelöst, d.h. seither sind die Abteilungen selbständig und gleichberechtigt innerhalb des Gesamtvereines, der durch den Hauptvorstand geführt wird.
Otto Jennebach übte das Amt des 1. Vorsitzenden der Fußballabteilung über 25 Jahre bis zum 13.2.1987 aus. Am 26.7.1987 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Die Geschichte des SV Rot-Weiß Westönnen wird von 1985 an in den einzelnen Abteilungen fortgeschrieben.