Über das Ehrenmal in Westönnen wurde schon einige Male geschrieben. Nun aber, nach Einsichtnahme in die Protokollbücher des ehemaligen Krieger- und Landwehrverein Kirchspiel Westönnen 1905 wollen wir uns die Entstehung des ersten Ehrenmales näher ansehen.
Zu der Neugestaltung des Ehrenmals um 1955 kommen wir später.
In dem 1. Protokollbuch von 1905 – 1929 finden wir im Protokoll der Versammlung vom 24.1.1915 im unteren Absatz kurz und knapp aufgeführt: Die Kriegerdenkmalsfrage wurde beschlossen. Der Vorstand sollte sich mit der Gemeinde und Kirchspielvertreter in Verbindung setzen und dem Vereine Bericht erstatten.
Zwischen 1914 und 1918 – dem 1. Weltkrieg – ließen die Kriegerkameraden den bestehenden Vorstand im Amt und warteten auf die Rückkehr der Kameraden im Felde.
Die nächste Protokolleintragung zum Kriegerdenkmal finden wir am 28.8.1921 wieder.
Unter Punkt 7 wird die Einweihung des Denkmals für die gefallenen Soldaten angesprochen. Der Vorsitzende Kamerad Dregger regt an, dass der Kriegerverein sich bei der Einweihung des Denkmals für die gefallenen Helden wesentlich betätigen müsse. Er schlägt vor, aus dem Vorstande des Kriegervereins eine Abordnung zu wählen, die mit der örtlichen Denkmalskommission in beratende Verbindung treten soll. Das anwesende Mitglied der Kommission, Kam. Hufelschulte sagt ein Zusammenarbeiten mit der Kommission zu, worauf zu Vertretern die Kam. Dregger, Brand und Horsch gewählt werden. Ergänzend wird dann beraten, der Kriegerverein möge mit Vorschlägen an die Kommission herantreten und sich zu ihren Sitzungen laden zu lassen.
Im Versammlungsprotokoll vom 11.9.1921 wird die Teilnahme zur Einweihung des Denkmales angesprochen. Hier wird aufgeführt: Da inzwischen eine Sitzung mit der Denkmalskommission stattgefunden hat, ist dem Kriegerverein die Einweihungsfeierlichkeit in die Hand gegeben. Es wird daher ein Vergnügungsausschuß gebildet, bestehend aus den Kameraden Theodor Böhmer, Josef Schulte, Heinrich Rocholl, Kaspar Meermann, Ferdinand Bonnekoh und Kam. Horsch.
Dies ist eine der frühesten Aufnahmen vom Kriegerdenkmal.
In der Generalversammlung am 12.1.1922 wurden die Einweihungsfeierlichkeiten zurückgestellt. Später, in der Versammlung vom 8.4.1922 erfahren wir aus den Aufzeichnungen, dass wegen der Ungunst des Wetters das Denkmal noch nicht fertig gestellt werden konnte und die Einweihung daher in den Nachsommer verschoben werden muss. Unter Punkt 5 der Versammlung war das Denkmal ein weiteres Mal Tagesordnungspunkt. Die ganze Angelegenheit wurde reiflich beraten und besprochen. Mit den hierbei gemachten Vorschlägen erklärten sich sämtliche Mitglieder einverstanden. Alle, mit einem Ehrenposten bedachten Kameraden versprachen ihr Möglichstes zu tun, um die Einweihung recht glanz- und würdevoll zu gestalten. Der Tag der eigentlichen Einweihung sollte noch besonders festgelegt und besprochen werden.
Aus dem u.a. Zeitungssbericht erfahren wir, dass das Denkmal im Frühjahr 1922 fertig gestellt wurde. Der Entwurf ist eine Idee des Dombaumeisters Matern aus Paderborn. Die Durchführung zum Bau des Denkmals lag in den Händen des Bildhauers Kemper aus Werl.
In einer Zusammenfassung von Protokollen zu dem Ehrenmal wird berichtet, „errichtet und gemauert ist das Ehrenmal aus Anröchter Steinen von dem Kameraden und Maurermeister Rudolf Bömelburg“.
Die Zeitung schrieb zu der Einweihungsfeier im Anfang des umfassenden Textes: „Die Einweihung des Kriegerdenkmals für das Kirchspiel Westönnen gestaltete sich zu einer imposanten Feier“. Es nahmen fast alle Bruderschaften, Feuerwehren und Vereine sowie ein großer Anteil der Bevölkerung an der Einweihungsfeierlichkeit teil.
In der Versammlung am 4. August 1922 bot sich Kamerad Schmitz an, die Wege und die dazugehörigen Sträucher dicht um das Denkmal in Ordnung zu halten, wofür ihm seitens des Kriegervereins der Dank und die Grasnutzung unmittelbar um das Denkmal zuerkannt wurde. Die Blumenpflege übernahm gegen Erstattung der Unkosten Kam. Lange.
Zum Ehrenmal folgt ein weiterer Bericht.
Für die Unterstützung zu diesen Berichten danken wir Michael Jolk vom Stadtarchiv Werl.