Weihetag 20. November 1823
„Dort, wo am Hange die Kirche hoch steht,
Heimat, bist du;
Drin man den Segen des Himmels erfleht,
Heimat bist du;……“
So lautet der Anfang der dritten Strophe des Westönner Heimatliedes. Getextet und komponiert um 1954 von Studienrat Heinrich Meyer (*1888;+1964).
Dieser, hier dichterisch beschriebene Standort, beherbergt noch heute, auf einer Anhöhe im Zentrum Westönnens, das der Heiligen Cäcilia geweihte Gotteshaus.
Am Mittwoch, den 22. November feiert die St. Cäcilia-Gemeinde Westönnen ihr Patronatsfest, das Fest der Heiligen Cäcilia.
Zum festlichen Hochamt um 18 Uhr ist die ganze Gemeinde, sowie die Vereins- und Fahnenabordnungen herzlich eingeladen. Neben der Kirchenorgel werden auch Konzertflöten des Jugendspielmannzuges im Gottesdienst erklingen.
Wir feiern aber nicht nur den Namenstag unserer Pfarrpatronin, sondern auch den 200.Weihetag unserer Kirche. Nach dem Hochamt stoßen wir im Pfarrheim gemeinsam auf das Jubiläum an und erfahren dabei Interessantes und Wissenswertes mit Text und Lichtbildern über die Kirche.
Nach vierjähriger Bauzeit der Kirche schreibt am 30. Oktober 1823 der Westönner Pfarrer Bernhard Voss (Pfarrer in Westönnen 1809-1840 /*1770 +1840) an das Generalvikariat Paderborn und bittet um die Einweihung der neuen Westönner Kirche. Unter anderem mit den Worten:
…„so ist meine und der ganzen Pfarrei gehorsamste Bitte; höchst dieselbe wolle geruhen, einen Geistlichen in der Nähe den Auftrag zu erteilen; nach dem in der Köllnischen großen Agenda pag(ina) vorgeschriebenen Ritus die Benediction (Segnung) vorzunehmen“….
Am 20. November 1823 hatte dann der Belecker Propst Bela Behr, er war zugleich der bischöfliche Kommissar für den sogenannten Haardistrikt, im Auftrag des Paderborner Bischofs Franz Egon von Fürstenberg (Bischof 1789–1825) unsere Kirche eingeweiht/gesegnet (Benediktion). Dies belegt die dargestellte Urkunde, mit „Übersetzung“, aus dem Pfarrarchiv vom 27.11.1823.
Zugleich sehen wir eine Abrechnung (mit „Übersetzung“) des Pfarrers Bernhard Voss über 4 Reichstaler und 29 Stüber. Ausgaben, die für den Besuch des Propstes B. Behr zur Einweihung angefallen sind.
Bei der Grundsteinlegung am 22.11.1819 haben wir erfahren, dass Westönnen kirchlich noch zum Erzbistum Köln gehörte. Nun hören wir, dass der Bischof von Paderborn für die Einweihung 1823 zuständig war. Grund: Durch die Neugliederung der deutschen Bistümer durch Papst Pius VII vom 16. Juli 1821 kam Westönnen zur Erzdiözese Paderborn.
Hochinteressant ist, dass erst 1898 nach 68 Jahren, der Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel unsere Kirche konsekriert hat. Dies erfahren wir durch eine Notiz in lateinischer Schrift im Taufregister der Gemeinde zwischen dem 07. und 28. Juli1891. Sie lautet übersetzt:
„Am 15. Des Monats Juli 1891 habe ich die Pfarrkirche, im Jahre 1823 benediziert, mit dem Hochaltar zu Ehren der Hl. Jungfrau und Märtyrerin Cäcilia konsekriert und in ihm (dem Hochaltar) eine Reliquie der Hl. Märtyrerin Fortunata eingeschlossen. Für die jährliche Feier ist das gemeinsame Fest des Herzogtums Westfalen festgesetzt. Augustinus Gockel, Titularbischof von Azotus und Weihbischof von Paderborn.“
Anmerkung: Am 21. November 1973 (Buß- und Bettag) hatte Pfarrer Alfred Krause zur 150 Jahrfeier der Kirche geladen. Beim Festgottesdienst standen mit Pfarrer Krause 10 weitere Priester am Altar. Beim anschließenden Festakt war die Schützenhalle bis auf dem letzten Platz gefüllt.