Die örtliche Presse, das Soester Kreisblatt und das Centrale Volksblatt, berichteten 1896 von einem schrecklichen Unfall in Westönnen. In der Rübenkrautfabrik hatte sich ein schwerer Unfall ereignet.
Dieser geschah vor 124 Jahren bei der Firma C. Kerkhoff. Lange bevor die Firma Kerkhoff mit der Sauerkrautproduktion begann, hatte sie sich schon seit 1854 mit der Herstellung von Rübenkraut beschäftigt.
Heinrich Westhues schreibt dazu im Westönner Heimatbuch: „Die erste und einzige Rübenkrautfabrik in Westönnen wurde 1854 auf dem Kerkhoffschen Hof errichtet, aber 1910 wieder aufgegeben. Das in damaliger Zeit viel begehrte, besonders von Kindern gern gegessene Rübenkraut mußte der Margarine und Marmelade, die immer mehr den Markt eroberten, weichen.“
Die genannten Zeitungen schrieben am 7. und 8. Oktober 1896 über den Vorfall. Siehe die beigefügten Ausschnitte. Es wird dokumentiert, dass eine siedend heiße Rübenmasse von ca.12 Zentnern, auf Grund eines Materialfehlers, aus einem Dampfkessel austrat. Der 52jährige Mitarbeiter Peter Bonnekoh wurde von der Krautmasse erfaßt und verunglückte dadurch tödlich.
Im Sterberegister der Westönner Pfarrei hat Pfarrer Anton Aßmann notiert:„ 06.10.1896; morgens um 11 ¾ Uhr verunglückte der Tagelöhner Peter Bonnekoh. Er hinterläßt die Witwe und drei Kinder.“
Peter Bonnekoh war der Sohn des Tagelöhners Ferdinand Bonnekoh und seiner dritten Ehefrau Maria Theresia Stratmann. Am 14. September 1844 wurde er als erstes Kind dieser Ehe geboren und einen Tag später getauft.
Mit 25 Jahren heiratete er in der Westönner Pfarrkirche die 24 jährige Angela Elisabeth Göers am 18. November 1869. Sie stammte aus Wambeln und war die Tochter des Tagelöhners Caspar Anton Göers und Elisabeth Lükenkemper. Dem Paar wurden zwischen 1870 und 1888 fünf Söhne geboren. Zwei dieser Kinder, Anton und Wilhelm, starben schon recht früh als Kleinkinder 1877 und 1878 an Masern und Krämpfen.