Schwierige Zeiten waren es vor 100 Jahren. Berichte über zahlreiche Diebstähle in den Zeitungen lassen erkennen, wie schwierig die Zeiten in den 1920-Jahren für viele Zeitgenossen waren. Wie wir aus dem Zeitungsarchiven von Alfred Risse erfahren, hatten es die Spitzbuben besonders auf Lebensmittel abgesehen. Und nicht alle Spitzbuben kamen ungeschoren davon.
Der heimische Kappes war schon immer unter Genussfreunden beliebt.
Auch Wäsche war unter den Dieben gefragt. Es fehlte in den schwierigen Zeiten eben an allem. Da wurde bei jeder Gelegenheit hingelangt.
Feldfrüchte wie Kappes waren gängiges Diebesgut, aber auch ein Rind wurde direkt auf der Weide geschlachtet. Für die damaligen Zeiten, richteten die Diebe beträchtlichen Schaden an.
Aber nicht immer kamen die Diebe ungeschoren davon. Für deren „Arbeit“ gab es an Ort und Stelle gleich die gerechte Strafe. Eine ordentliche Tracht Prügel gab es als „Belohnung“.
Kartoffeln, Steckrüben und der fertige Schinken gehörten ebenfalls zum bevorzugten Diebesgut. Letzterer fand nach einer Verfolgung allerdings wieder den Weg zum Besitzer. Auch die Steinbrüche wurden heimgesucht. Die Holzpfosten der Umzäunung zur Absicherung der steil abfallenden Seitenwände der Steinbrüche wurden gestohlen.
Und Wilddieberei gab es auch. Die hohe Geldsumme, die während der Inflation üblich war, sollte zur Ergreifung der Täter beitragen.