Nach 1982 fand am 01. Janauar wieder eine Glockenweihe in der Pfarrkirche St. Cäcila zu Westönnen statt. Die aus privater Hand finanzierte Glocke ist die nunmehr achte Glocke, die das Geläut der Kirche ergänzt.
In einem feierlichen Pontikfikalamt, zelebriert vom Kurienbischof Dr. Clemens, wurde die Dachreiterglocke geweiht. All jenen, die der Weihe nicht beiwohnen konnten, möchten wir an dieser Stelle die Glockenweihe beschreiben. Unser Dank gilt hier an Martin Hufelschulte, der uns die Informationen zusammengestellt hat.
Glockenweihe (I. Teil)
Zu Beginn der Weihe wird die Jubiläumsglocke vom Bischof mit dem geweihten Wasser besprengt. Durch dieses Zeichen bitten wir Gott, die Glocke zu reinigen und für ihren heiligen Dienst in seinem Hause anzunehmen.
Glockenweihe (II. Teil) Bild 3
Der Bischof salbt nun die Glocke außen siebenmal in Kreuzesform mit dem heiligen Krankenöl. Für ihren Dienst soll sie von Gott heiligende Kraft empfangen. Diese Salbung erinnert auch an die sieben Gaben des Heiligen Geistes, an die sieben Sakramente und an die sieben Tageszeiten, zu denen das kirchliche Stundengebet erfolgt.
Glockenweihe (III. Teil)
Es folgt das Weihegebet: die Antwort lautet: (Alle): „Wir preisen Dich!“
BISCHOF: Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott! Du rufst die Menschen und schenkst ihnen dein Heil. Wir loben Dich! –
Du versammelst Dein Volk u. führst es zur Einheit mit Dir und untereinander. Wir loben Dich! –
Du gibst Hoffnung und Zuversicht und machst uns zu Dienern der Freude für unsere Schwestern und Brüder. Wir loben Dich:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
(Alle): Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen.
BISCHOF:
Lasset uns beten: Herr des Himmels und der Erde, dich preist deine Schöpfung. Im Himmel und auf der Erde erschallt dein Lob. Voll Vertrauen bitten wir dich: Segne + diese Jubiläumsglocke, die dein Lob kündet. Sie soll die Pilger begrüßen, deine Gemeinde zum Gottesdienst rufen, die Säumigen mahnen, die Mutlosen aufrichten, die Trauernden trösten, die Glücklichen erfreuen und die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleiten. Segne alle, zu denen der Ruf dieser Glocke dringen wird, und führe so deine Kirche von überallher zusammen in dein Reich. Das gewähre uns durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Der GLOCKENPATE Landtagspräsident Uhlenberg
verliest nun STEHEND NEBEN DER GLOCKE die Inschrift der neuen Glocke: Bild 2
„Ich verlese die Inschrift der neuen Glocke:
+ MIT MARIA PREIST MEINE STIMME DIE GRÖSSE DES HERRN + UND JUBELT ÜBER GOTT + UNSEREN RETTER
1661 + ALS ERINNERUNG AN DAS 350. WERLER WALLFAHRTSJUBILÄUM + 2011
UND DIE 1667 BEGONNENE WESTÖNNER PROZESSION +
ZU EHREN DER TRÖSTERIN DER BETRÜBTEN“
Chrisamsalbung – Der Glockenpate bleibt an der Glocke stehen:
Erläuterungen
Auf der Vorderseite unserer Glocke ist das Jubiläumsmedaillon des Werler Gnadenbildes eingearbeitet worden. Über der Schärfe [größter Durchmesser / unterer Rand] sind in die vier Himmelsrichtungen die Weihekreuze in Gestalt der Paderborner Kreuzfibel aufgegossen worden. Dort salbt der Bischof nun die Jubiläumsglocke mit Chrisam.
Der heilige Chrisam war im Alten Bund das Öl, mit dem Propheten und Könige gesalbt wurden. In der Kirche, dem Gottesvolk des Neuen Bundes, wird dieses heilige Öl bei der Taufe, der Firmung und der Priesterweihe sowie bei der Altarweihe, der Kirchweihe und der Glockenweihe gebraucht. Es ist Zeichen der Zugehörigkeit und Erwählung durch Jesus Christus, den Gesalbten.
Der Bischof salbt nun mit dem Chrisam-Öl die vier Weihekreuze der Glocke. Diese vierfache Salbung erinnert an die vier Evangelisten und an die vier Himmelsrichtungen, aus denen die Gläubigen durch den Schall der Glocke herbeigerufen werden sollen.
Glockenweihe (Abschluss)
Der Gebrauch des Weihrauchs ist ein Ausdruck festlicher Freude und des feierlichen Gebetes, dessen Aufsteigen zu Gott durch ihn zeichenhaft dargestellt wird. Der Bischof inzensiert deshalb zum Abschluss der Feier die neue Glocke.
Anschließend wird unter sie ein Rauchfass gestellt, so dass die Glocke ganz in Rauchwolken eingehüllt wird. Wie Weihrauch sollen auf den Ruf der Glocke hin unsere Gebete zu Gott emporsteigen. Die Glocke selbst soll, – wie Gottes Stimme -, aus der Höhe niederschallen.
Autor: Klaus Hennemann