Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Propst Feldmann und einem Gebet im Anschluss an die Totenehrung verlas Hubertus Scheele das Protokoll der letzten Generalversammlung. In den Jahresberichten 2015 und 2016 gab er einen Überblick über die Anzahl der gelesen Messen und der Gottesdienstbesucher. Auch erinnerte er an die Kapellenfeste und die Weihnachtssingen. Kassenführer Oliver Lülf konnte von einem guten Kassenbestand der vergangenen zwei Jahre berichten.
Die Kassenprüfer Wolfgang Pieper, Wolfgang Hoffmann und Martin Wingenbach bescheinigten eine ordentliche Kassenführung und schlugen daher die Entlastung des Vorstandes vor, die einstimmig erfolgte. Da Thomas Hagen als 2. Vorsitzender und Oliver Lülf als Kassenführer im Vorfeld ihre Bereitschaft signalisiert hatten für eine weitere Amtsperiode zu Verfügung zu stehen wurden sie jeweils bei nur 1 Enthaltung wiedergewählt.
Für den scheidenden Kassenprüfer Wolfgang Hoffmann wurde Frank Prast neu gewählt. Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes lud Propst Feldmann zum Pfarrfest des Pfarrverbundes Anfang September nach Sönnern ein. Im Januar 2018 zelebriert der Erzbischof von Paderborn Hans-Josef Becker ein Pontifikalamt zum 800. Geburtstag der Stadt Werl in der Basilika.
Petra Drees und Ursula Schlünder hielten einen Vortrag über Kirche in Bergstraße, als deren Standort das Gebiet in der Nähe der Höfe Stemann/Romberg vermutet wird. . In einem Rückblick erinnerten sie zunächst an die Christianisierung Westfalens durch Karl, den Großen, nach der Unterwerfung der Sachsen, die dieses Gebiet besiedelt hatten. Im 12. Jahrhundert wurden dann auch Kirchen oder Kapellen in Dörfern errichtet. In einer Urkunde im Kloster Corvey wird im 9. Jahrhundert von einen Ort Birgistrotum (Bergstraße?) berichtet. In einer Urkunde vom 23. 1. 1267 wurde ein Priester in Bergstraße erwähnt. 1270 bezeugt Henricus plebanus (Pfarrer von Bergstraße) einen Verkauf.
1288 werden die Pfarrer Johannes in Westönnen und Wiegand in Bergstraße genannt. 1313 wird von eine Kapelle erwähnt. 1356 wird in einem Zeugnis von einem Turm und Saal berichtet. Am 8. 3. 1542 nennt eine Urkunde Hinrich Stemann als Pächter. 1657 gibt es Hinweise auf Schäden während des 30jährigen Krieges. 1687 wird eine Kapelle geweiht. Am 3. 3. 1700 verpflichtet sich Stemann 2 Mal pro Jahr Geistliche für gelesene Messen zu bewirten. 1702/1710 wird in Ablassbriefen von Papst Clemens XI die Kirche Maria Magdalena Magdalena in Berstrate (in früheren Jahren wurde noch nicht zwischen Ober- und Niederbergstraße unterschieden) genannt:
Zum Bau eines Turmes 1773 gibt es Rechnungen von Handwerken. Eine geborstene Glocke wurde nach Büderich verkauft. Nach der Säkularisierung 1803 wollten die Bürger 1805 die baufällige Kapelle erhalten. Der Erhalt konnte anscheinend nicht realisiert werden, denn in einem Kataster von 1828 ist die Kapelle nicht mehr verzeichnet.
Recherchiert haben die beiden Referentinnen auch, dass es eventuell zwei Kapellen gegeben hat. Eine in der Nähe des Eichenwäldchens, die andere auf dem Hof Romberg. Zu Ende ihres beeindruckenden Vortrages fragten die Vortragenden nach dem Aussehen der Kapelle. Alte Kapellen aus der Zeit finden sich z. B. auf dem Hof Küpper in Bilme, in Drüggelte oder in Soest die Nikolaikapelle. Es kann auch sein, dass die Urkapelle aus Holz gebaut wurde. Offene Fragen sind z. B. auch, was mit dem Inventar oder sakralen Gegenständen geschehen ist. Es bleibt zu hoffen, dass noch weitere Hinweise gefunden werden können.
Autor: Alfred Risse