Unsere Pfarrkirche St. Cäcilia steht im Zentrum des Dorfes auf einer kleinen Anhöhe. Gebaut wurde sie in den Jahren 1819 – 1822 unter dem Pfarrer Bernhard Voss (1770 – 1840).
Da im Jahre 1819 beim Neubau der jetzigen, die mittelalterliche Kirche Westönnens bis auf die Fundamente abgebrochen wurde, können wir nur vergleichsweise etwas über ihr Aussehen sagen. Die bis in unsere Tage erhalten gebliebene Kirche von Ostönnen zeigt uns in etwa, wie unsere Vorgängerkirche ausgesehen haben mag. Natürlich stand sie, wie ca alle Kirchen, in West – Ostrichtung, mit dem Turm im Westen. Unsere heutige Pfarrkirche steht allerdings in Nord – Südrichtung. Aus Platzmangel konnte sie 1819 nicht in der traditionellen Richtung erbaut werden. Weitere Einzelheiten zum Ausmaß der alten Kirche erhalten wir durch ihre Abrissakten aus dem Pfarrarchiv. 1819 wurde ein Aufmaß der Kirche durchgeführt, um eine Grundlage für die Gebotsabgabe zum Abriss zu erhalten.
Unten ist der Anfangstext des Aufmaßes abgebildet. Die hier notierten Maße erlauben uns eine Rekonstruktion der alten Kirche. Der Kirchenraum war mit dem Chor 64 Fuß lang, 27,5 Fuß breit und bis zum Dach 20 Fuß hoch. Der Querschnitt des Turmes lag bei 23 mal 23 Fuß. Bis zum Dach war der Turm 60 Fuß hoch, während das Turmdach noch einmal 36 Fuß Höhe hatte. Das Dach der Kirche besaß eine Länge von 44 Fuß und eine Höhe von 24 Fuß. Recht stark war das Mauerwerk mit drei Fuß, das des Turmes lag bei 3,5 Fuß.
An der Südseite, neben dem Chor, befand sich noch eine kleine Sakristei. Ihre Ausmaße lagen bei 14 Fuß Höhe und 15,5 Fuß Breite. Im Text wird unter anderem erwähnt, dass neben dem Turm noch ein Speicher, mit einer Grundfläche von 4,5 Quadratruten, stand.
Aus dem Kirchenbankregister vom Ende des 17. Jahrhunderts ist zu erfahren (siehe Bericht vom 3.9.2009), dass in diesem Gotteshaus ca 211 Kirchgänger im Kirchenschiff und ca 78 Personen auf der Orgelbühne Platz hatten. Ferner ist aus dem Register noch zu entnehmen, dass in der Mitte der Nordseite ein weiterer Eingang zum Gotteshaus vorhanden war. Bei der Ausmessung vor dem Abbruch wurde weiter festgehalten, dass das Kirchenschiff nicht ein gewölbt war, sondern eine Holzdecke mit freien Balken besaß. Aus dem bereits erwähnten Kirchenbankregister ist aber ersichtlich, dass zur damaligen Zeit die Kirche zwei Mittelsäulen besaß. Ursprünglich muss sie also doch gewölbt gewesen sein.
Autor: Dieter Holtheuer