Bei der Überarbeitung unserer Seite „Feuerwehr“ hat Hubert Post mit Unterstützung von Willi Sasse und Willi Topp interessante Aufzeichnungen aus den Zeiten vor der Gründung der Westönner Feuerwehr zusammen getragen, die wir euch heute vorstellen wollen.

Lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Westönnen verfügte das Dorf über Gebäude zur Unterbringung von Feuerwehrspritzen und Zubehör. Nach einer Polizeiverordnung von 1843 hatte der Gemeindevorsteher Buch über Gebäude, Spritzen, Löscheimer aus Holz und Leder zu führen. Das erste bekannte Gerätehaus stand auf dem Grundstück, Bachstr. / Im Winkel, danach stand dort jahrelang das Postamt in Westönnen. Heute ist dort der Parkplatz des Hauses Westönner Bachstr. 4. In einer Gebäudebestandsaufnahme aus dem Jahr 1829 ist es verzeichnet. Fotos exitieren leider nicht von diesem Gebäude, aber im Kartenausschnitt aus dem Kreisarchiv ist es eingezeichnet gewesen.
Am 16.03.1848 lange vor Gründung der Feuerwehr beantragte der Ortsvorsteher den Bau eines neuen Spritzenhauses, damit die Feuerwehrgerätschaften darin untergebracht werden konnten. Erst am 09.03.1855 wurde der Bau eines neuen Spritzenhauses beschlossen. Das alte Gebäude sollte verkauft werden. Die Gemeindevorsteher in der Zeit waren Stratmann-Müller Johann / * 1775 + 1858 / 1845 – 1849 und Schilling Peter / * 1812 + 1853 / 1849 – 1853.

Am 21.01.1856, also 8 Jahre nach Antragstellung wurde das neue Spritzenhaus an der Breiten Strasse, auf dem Grundstück Linzbach, an der Grenze zu Familie Michel fertig gestellt. Laut den Gemeindeausschussprotokollen kostete das Gebäude damals 70 Thaler, 2 Silbergroschen und 11 Pfennige. Der Nachbar dieses neuen Spritzenhauses, ein Ackerer Franz Plattfaut besaß zwei Pferde, er wurde verpflichtet, bei Brandeinsätzen die Feuerwehrspritze mit seinen Pferden zum Einsatzort zu fahren.

Auf dieses Spritzenhaus, es war massiv aus Bruchsteinen gebaut, konnte die Feuerwehr bei ihrer Gründung 1911 zurückgreifen. Ebenso auf das Spritzenhaus an der Weststrasse. Es war nicht einmal so groß wie eine heutige Garage. Hier war nur eine Handspritze, eine Spritze, die von Hand gezogen und bedient wurde, untergebracht. In diesem Gebäude wurden hier „kleine Diebe“ je nach Straftat für mehrere Tage eingesperrt. Das waren noch Zeiten.