Zur Gedenkfeier der Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus versammelten sich die Vereine des Kirchspiels Westönnen mit ihren Fahnenabordnungen nach dem Gottesdienst am Ehrenmal. Unter Mitwirkung des Männergesangvereines MGV Cäcilia Westönnen und des Tambourcorps Einigkeit eröffnete der Ortsvorsteher Martin Beudel mit einer Ansprache die Gedenkfeier am Ehrenmal. Er erinnerte in seiner Rede an den Sinn des Volkstrauertages.
Aus seiner Rede:
Freiheit und Demokratie brauchen Menschen, die sie erkämpfen und bewahren, die sie schützen und stärken. Die Werte, die wir schätzen und die die Grundlage unserer Gesellschaft bilden, sie sind keine selbstverständlichen Güter und deshalb kommt Gedenktagen wie dem Volkstrauertag nach wie vor ein hoher Stellenwert zu. Ein Gedenken, das sich der Geschichte stellt, und daraus Rückschlüsse zieht, sensibilisiert dafür, bedrohliche Entwicklungen oder Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen; es sensibilisiert dafür, jeden Menschen zu achten, ungeachtet seiner Herkunft oder seiner Konfession; es sensibilisiert dafür, Frieden und Freiheit hoch zu schätzen.
Ein gemeinsames „Vater unser“ schloss sich der Ansprache an.
Linus Vobig, ein Mitglied der BdSJ – Gruppen, zündete zum Gedenken an die Gefallenen, Vermissten und zivilen Opfer der Kriege, sowie aller Menschen, die bei Flucht und Vertreibung ihr Leben gelassen haben, eine Kerze an. Sein Ur-Großvater, Ferdinand Newe, geborener Schriek, musste noch mit 39 Jahren, am 1. August 1944 Soldat werden und ist am 30. Juni 1945 in Frankfurt an der Oder, in russischer Gefangenschaft gestorben. Er wurde auf dem Friedhof von Frankfurt begraben. Auch dessen Bruder, Albert Schriek, ist in Russland vermisst, beide Namen sind auf der Gedenktafel unseres Ehrenmals zu lesen. Anschließend legten die Kameraden der Feuerwehr einen Kranz am Ehrenmal nieder.