Der alte Kindergarten, die Gründungsstätte des Tambourcorps Einigkeit
Für dieses Jahr hatte die Einigkeit ein großes Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen geplant. Bedingt durch Corona mussten alle Veranstaltungen zu dem Jubiläum abgesagt werden. Mit einer Folge von Berichten möchte die Einigkeit hiemit auf die 100-jährige Geschichte zurück blicken.
Das Tambourcorps Einigkeit Westönnen e.V. 1921 – 1946
Im Frühling 1921 nahm alles seinen Anfang. Junge Handwerksgesellen aus Westönnen fanden sich zusammen, um ihre Freizeit der Musik zu widmen. Einige waren im Trommeln, andere im Flöten talentiert. So übten bis zu 35 junge Männer im alten Schwesternhaus ( heute der katholische Kindergarten St. Cäcilia) traditionelle Marschmusik und gründeten das Tambourcorps Einigkeit Westönnen.
Der Verein war geboren.

Nicht nur die Musik, sondern auch das vom Verein seitdem ausgerichtete Sternsingen, sind fester Bestandteil des Vereinsengagements. Die jungen Spielmänner wollten den hier ansässigen Schwestern des Herz-Jesu-Ordens durch eine Spendenaktion bei ihrer Gemeindearbeit unterstützen. Hierfür waren die Schwestern sehr dankbar und gaben somit den Rahmen der Spendenaktion, die sich bis heute mit dem traditionellen Drei-Königssingen fortsetzt.

Das diese Tradition noch immer ein fester Bestandteil des Dorflebens ist, macht die Einigkeit bis heute sehr stolz. In den ersten acht Tagen des Jahres werden die Haushalte besucht und Spenden für die Kinder des Dorfes und für ein Patenkind der Sternsingeraktion gesammelt.
Schnell wurde das Tambourcorps in den ersten Jahren von der Gemeinde unterstützt und durfte regelmäßig im eigenen Probenraum in der alten Schule üben.
Schon 1924 bestritt der Verein sehr erfolgreich seinen ersten von vielen Wettstreiten. Besonders im Parademarsch errangen die Spielleute oft den Sieg. Hierfür wurde oft sonntags in den Feldern oder im Steinbruch das Marschieren geübt.

Gerade diesen Brauch der Parade hat das Tambourcorps bis heute beibehalten und präsentiert diesen jährlich in einigen Dörfern des Kreises Soest auf den Schützenfesten.
Der erste Tambourmajor war Adolf Klenter von 1921 bis 1923. Von 1923 bis zum Krieg war Franz Bömelburg Tambourmajor.
Im zweiten Weltkrieg ruhte das Musizieren. Nicht nur, weil Mitglieder in den Krieg ziehen mussten oder gefallen waren, sondern auch weil Musik dieser Art zum Teil durch die NSDAP verboten war.
Erst ab 1947 sollte die Einigkeit wieder aktiv werden.
Weitere Berichte folgen.
Autorinnen: Angela Seifert, Sonja Keweloh, Dr. Petra Michel.