Im Anhang wird die Ablichtung einer Urkunde aus dem Archiv der hiesigen Pfarrei St. Cäcilia vorgestellt. Inhaltlich handelt es sich hier um die Dispenserteilung für eine Eheschließung am Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und es würde in diesem Rahmen zu weit gehen, sie komplett zu übersetzen. Aus diesem Grunde folgt eine Kurzfassung vom Inhalt dieser Niederschrift. Im Auftrag des Kölner Erzbischofs Maximilian Franz von Österreich (Bischof in Köln von 1784-1801) erteilt der Abt des Klosters Wedinghausen bei Arnsberg, Franz Fischer (Abt von 1881-1801) den Brautleuten Peter Topp und Theresia Schilling die Dispens vom Ehehindernis der Blutsverwandtschaft vom 2. bis 3. Grade. Mit unterschrieben hat der Protonotarius und Spiritualibus M. J. Leinen, ein hoher Mitarbeiter des Kölner Generalvikariats in geistlichen Sachen.
Hier muss kurz eingefügt werden, dass die erzbischöfliche Behörde, das Generalvikariat Köln, auf Grund der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen (von 1794 – 1801) nach Arnsberg geflüchtet war. Auch die Archive, die Kapitelsbibliothek, der Domschatz und die Reliquien der heiligen drei Könige wurden nach Arnsberg gebracht.
Nach Erteilung der Freistellung am 18. Juni 1801 ehelichte das Paar am 11. Juli 1801 hier in der Westönner Pfarrkirche.Der Grad der Verwandtschaft der Brautleute ergibt sich aus nachstehender Darstellung. Der Vater des Peter Topp, Johann Theodor Topp, war ein Bruder des Großvaters, Johann Wilhelm Topp, mütterlicherseits der Theresia Schilling. (siehe Schema)
Johann Peter Topp stammte vom Hofe Topp zu Mawicke und wurde im Juni 1770 geboren und starb am 8. April 1831 in Westönnen an der Lungensucht. Theresia Schilling war die Tochter des Theodor Schilling und der Elisabeth, geborene Stoltefaut. Am 14. März 1775 wurde sie geboren und starb am 20. Februar 1848 mit 72 Jahren an Altersschwäche. Der Schillingshof befand sich früher auf dem Gelände der heutigen Grundschule. Das Leibzuchthaus des ehemaligen Hofes, erbaut 1824, ist noch erhalten und steht in der Nähe der Schule in der Walbke-Straße.
Autor: Dieter Holtheuer