Zum Ende der Schützenmesse gab Propst Feldmann das Wort an den Brudermeister C.Zeppenfeld, der nach einigen Worten dem Jubelkönig Theo Schriek das Mikrofon übergab.
Theo Schriek erzählte die Geschichte von den Schmunzelsteinchen, wie sie wirklicher in der Gegenwart nicht sein könnte. Daher geben wir an dieser Stelle allen noch mal die Möglichkeit, sich dieser Geschichte zu erfreuen und besonders, sich auf das Ende der Geschichte zu besinnen.

Die Schmunzelsteinchen
In einem verwunschenen Dörflein lebten vor langer, langer Zeit viele fröhliche Zwergenmenschlein. Immer, wenn sie einander begegneten oder dem anderen eine Freude bereiten wollten, schenkten sie ein Schmunzelsteinchen. Das beschenkte Menschlein freute sich, schmunzelte, weil ihn der Schmunzelstein so anschmunzelte, war fröhlich und wusste, der andere mag mich. So war es immer. Jeder Zwergenmensch schenkte dem anderen ein Schmunzelsteinchen und bekam auch immer wieder eines geschenkt. Und – die kostbaren Steinchen der Freude gingen niemals aus.
In der Nähe der frohen, kleinen Menschen lebte aber ein finsterer Geselle, Griesgram und Neid waren seine treuen Weggefährten. Er konnte die Fröhlichkeit, die Freundlichkeit, das liebevolle Miteinander der kleinen Zwerge nicht nachvollziehen und gönnte aber auch den Zwergen ihre Unbekümmertheit nicht. Als nun ein Zwerglein durch den Wald marschierte, traf es den Kobold und überreichte ihm gleich ein Schmunzelsteinchen, damit er auch fröhlich sein könne. Doch der finstere Waldbewohner nahm das Steinchen nicht an, sondern flüsterte dem Zwerg ins Ohr: „Verschenke du nur deine Steinchen an alle und jeden, dann hast du bald selbst keine mehr.“ Das stimmte zwar nicht, denn wenn man etwas gab, bekam man auch wieder etwas zurück. So war das auch immer mit den Schmunzelsteinchen. Aber mit den Worten des Kobolds war die Saat ausgestreut und sie ging auf.
Die Schmunzelsteinchen wurden nicht mehr verschenkt, sondern im Beutel festgehalten, bald ging jeder seines Weges ohne nach dem anderen zu sehen, das Lachen verschwand, jeder kümmerte sich nur noch um das Anhäufen seines Besitzes. Missmut – Verschlossenheit – Freudlosigkeit – das waren nun die Merkmale eines einst so fröhlichen, liebenswerten Völkchens. Jahrzehnte gingen ins Land. Die Menschlein hetzten durch das Land. Sie schauten nicht nach rechts und nach links. „Hilf dir selbst und du hast ein gutes Werk getan“, das war ihre neue Lebensphilosophie.
Aber, irgendwo schlummerte noch die Geschichte von den fröhlichen Menschlein mit dem Schmunzelsteinchen. Ein alter „Narr“ hatte sie von seinem Vater, dieser wieder von seinem Vater… Und der erzählte „das Märchen von den guten Vorfahren“ seinem Enkel.
Nachdenklich machte dieser sich an das Werk. Er ging in seine Töpferstube, in der er sonst Krüge und Schalen herstellte, und formte kleine, lachende Tongesichter. In den nächsten Tagen verschenkte er an seine Freunde diese schmunzelnden Steinchen. Am Anfang wurde er belächelt und als netter, harmloser Spinner abgetan. Aber einigen gefiel die Idee. Die Schmunzelgesichter stimmten sie fröhlicher, auch wenn sie diese nur in der Tasche berührten. Und so wurden es immer mehr, die sich durch das Verschenken von Schmunzelsteinchen auch ihre Fröhlichkeit und Liebe zurück schenkten.

Nach dieser tollen Geschichte schob Theo Schriek eine lila Schubkarre zum Ausgang des Schützenplatzes, in der er zahlreiche Schmunzelsteinchen gelegt hatte. Er lud alle Besucher der Schützenmesse dazu ein, sich beim Verlassen des Schützenplatzes reichlich mit den Schmunzelsteinchen einzudecken.