25 Interessierte Vertreter der Vereine und Gruppen unseres Kirchspiels trafen sich am Dienstagabend zu einer Info-Veranstaltung im Christophorusheim, zu der der Gemeindeausschuss eingeladen hatte. Bislang wurden im Ort sowohl an Christi Himmelfahrt als auch an Fronleichnam Sakramentenprozessionen durchgeführt. Ab diesem Jahr ist für die Gesamtpfarrei Propstei Werl nur noch je eine Prozession in dieser Form in den Gemeinden vorgesehen.
Der Gemeindeausschuss hat sich für den Erhalt der Fronleichnamsprozession ausgesprochen und machte zur Begründung deutlich, dass im Fest des Leibes und Blutes Christi, also der leiblichen Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie, der Ursprung der Sakramentenprozessionen liegt und dies dadurch zum Ausdruck gebracht wird, dass die Monstranz mit dem Allerheiligsten während der Prozession mitgeführt wird. Darüber hinaus ist diese Prozession zahlenmäßig besser besucht als die Brandprozession zu Christ Himmelfahrt.
Da diese auf ein mündliches Gelöbnis der Bewohner nach dem verheerenden Brand vom 20.05.1829 zurückgeht, bei dem insgesamt 24 Familien des Dorfes mit 128 Mitgliedern, darunter ca. 40 Kinder betroffen waren und etwa 1/5 der damaligen Wohnhäuser in Westönnen vernichtet wurden, soll sie aber auf jeden Fall aufrecht erhalten bleiben.
Im Sinne des Zukunftsbildes des Erzbistums Paderborn und auf Einladung von Papst Franziskus zu einer „Kirche im Aufbruch“ soll ab diesem Jahr eine neue Form, die „Gemeindeprozession“ ohne geistliche Begleitung, ohne Mitführung des Allerheiligsten, schlichter, aber dafür nicht weniger glaubwürdig oder weniger andächtig gegangen werden.
„Das Interesse an der Mitwirkung unserer Vereine und Gruppen ist groß“, freuten sich die Organisatoren vom Gemeindeausschuss nach der Versammlung und auch Zweifel an der neuen Form der Prozession konnten ausgeräumt werden. „Im Prinzip ändert sich gar nicht so viel“, konnte Michaela Schlummer die Anwesenden beruhigen. Nach dem Gottesdienst um 8.30 Uhr zieht die Prozession wie gehabt in der bekannten Reihenfolge mit Messdienern, Fahnenabordnungen, unseren Erstkommunionkindern mit Tischeltern und den Gemeindemitgliedern Richtung Breite Straße.
An den vier Heiligenhäuschen an der Breiten Straße, Auf’m Hackenfeld, Elwieden und am Westönner Hellweg werden auch jetzt Halt gemacht zum Gebet, welches von Gruppen des Kirchspiels inhaltlich gestaltet und vorgetragen wird.
Mit viel Liebe werden die Heiligenhäuschen geschmückt. Die Bereitschaft, dies auch in Zukunft zu tun, wurde am Dienstagabend deutlich und der Gemeindeausschuss bittet die Anwohner an den Prozessionswegen, als äußeres Zeichen in gewohnter Weise die Fähnchen aufzustellen.
„Ansonsten benötigen wir nur unser Gotteslob, um unterwegs kräftig mitzusingen“, betonten die Organisatoren und ergänzten, dass auch die Mühlenbach-Musikanten die Gemeindeprozession wieder musikalisch begleiten und für den „neuen Weg“ auch das ein oder andere neue Lied einüben. Zum Wallfahrts-Jubiläums-Jahr darf da natürlich ein Marienlied unterwegs nicht fehlen. Das gelbe Liedheft wird für die Brandprozession nicht benötigt. Diakon Reinhold Fricke wird zum Abschluss den sakramentalen Segen in der Kirche spenden.
Der Gemeindeausschuss wünscht sich, dass die neue Prozessionsform alle Generationen anspricht und sich viele daran beteiligen, um auch nach Außen zu zeigen, dass dem Dorf das Gelübte unserer Vorfahren und der Zusammenhalt in der Gemeinde wichtig sind.
Autor: Michaela Schlummer