Vor 50 Jahren, am 15. Mai 1964, besuchte Lorenz Kardinal Jäger, Erzbischof von Paderborn, unsere Gemeinde. Er spendete 157 jungen Menschen das Sakrament der Firmung. Am 13.07.2007 hatte unser Ehrenmitglied Friedrich Schleep über dieses Ereignis in Wort und Bild berichtet. Zur diesjährigen Firmung in unserer Gemeinde möchte deshalb WESTÖNNEN ONLINE Friedrich Schleeps Beitrag nochmals vorstellen.
Der Besuch des Bischofs war für die Gemeinden immer ein großes Ereignis. Nach dem geltenden Kirchenrecht gehört es zu den Verpflichtungen des Diözesanbischofs in den Gemeinden regelmäßig Visitationen persönlich oder durch seinen Beauftragten, einen Weihbischof, durchzuführen und zwar mindestens alle fünf Jahre. Damit war stets eine Firmung verbunden. So konnten alle Kinder, die im dritten Schuljahr zur Ersten heiligen Kommunion gegangen waren bis zu den Entlassschülern gefirmt werden.
Das erste Bild zeigt einen großen Ehrenbogen, der von den Kolpingsbrüdern und der Möbelfirma Hering und ihrem Chef Theo Hering gezimmert worden war. Der Bogen steht da auf der „Breite Straße“ neben dem Hause Post und lässt eine Höhe von 3,30 Metern frei, wie ein Schild vorsichtshalber anzeigt. Die Symbole der Kolpingsfamilie sind auf den Säulen des Bogens zu sehen.
Man sollte noch erwähnen, dass es in unserer Gemeinde vor dem Kriege keine Vereinigung der Kolpingsbrüder gab. Sie wurde erst von dem Vikar Eberhard Droste gegründet und war dann viele Jahre sehr aktiv.
Der Bogen war ursprünglich für die Fronleichnamsprozession gebaut worden und wurde dann auf der Weststraße aufgestellt, wo die Prozession in die Bruchstraße abbiegt.
Der Spruch auf dem Bogen erinnert daran. Da heißt es:
„ECCE PANIS ANGELORUM“. So beginnt ein Lied, das zur Liturgie des Festes Fronleichnam in der lateinischen Sprache gesungen wurde. Was etwa bedeutet: „Sieh da, das Brot der Engel!“.
Das zweite Bild zeigt die Kirchstraße vor dem Hofe Holthoff/ Rienhoff. Man beachte den breiten Blumenteppich.
Solcher Blumenschmuck war damals beliebt. Später wurde er sogar verboten, weil er die Abflüsse in die inzwischen installierten Kanäle verstopfen konnte.
Dann erscheint die Kirche im Flaggenschmuck.
Nach der Firmung verlässt die Marienfahne die Kirche. Sie wird (von links nach rechts) von Maria Kemper (geb. Röttger, Mawicke), Margarethe Schmalenstroth (geb. Schriek) und Gabriele Rüsse (geb. Rienhoff, Mawicke) begleitet.
Es folgen Ministranten mit dem wertvollen alten Vortragekreuz und zwei Kerzen.
Wieder von links nach rechts! Es handelt sich um Karl Eickmann, Heinz Ebert und Johannes Müller.
Sechstes Bild: Die Prozession bewegt sich am Pfarrheim vorbei. Pfarrer Witte ist deutlich zu erkennen. Der Kardinal ist hinter ihm fast verdeckt. Offensichtlich ist man auf dem Wege zu dem damals neuen Pfarrhaus in der Menzestraße.
Letztes Bild: Der Erzbischof unterbricht auf seinem Wege vor der Kirche seinen Weg und segnet den kleinen Ulrich Schleep. Diese Segnung wird aufmerksam von Gabriele Müller und einer Tochter von dem Lehrer Franz Eickmann beobachtet. Im Hintergrund sind zwei Vertreter des Schützenvereins zu sehen und zwar (wieder von links) Josef Keweloh und Adam Kleine.
Autor: Friedrich Schleep