Dass das Singen von adventlichen Liedern einen Aufwärtstrend erfährt, davon konnte man sich in den vergangene Wochen durch die Medien oder durch eigene Besuche bei diversen vorweihnachtlichen Veranstaltungen überzeugen. Als wir am dritten Advent um 15.30 Uhr mit unserer Gemeindeband „MITEINANDER“ sowie dem Projekt-Chor und den Chor-Kids unsere Kirche betraten, in die wir zum 10. Adventskonzert eingeladen hatten, verschlug es uns aber im ersten Moment fast die Sprache – in den vollbesetzten Bänken und auf den über 100 aus dem Pfarrheim gestellten Stühlen saßen gespannte 450 Besucher, die sich „Zeit“ genommen hatten, um unserem musikalischen Programm und den meditativen Texten im lichtdurchfluteten Kirchenraum zu folgen.
Mit so einer Resonanz hatten wir wirklich nicht gerechnet, aber Allen, die dabei waren, möchten wir an dieser Stelle noch einmal DANKE sagen für den ersten Gänsehaut-Moment des Nachmittags, dem noch weitere folgen sollten.
Unter der maßgeblichen Federführung unserer Keyboarderin Helena Becker haben wir überlegt, welche Lieder wir auf jeden Fall zu unserem kleinen Jubiläumskonzert auflegen müssen. Immerhin war es in dreißig Jahren, die wir gemeinsam als Musikgruppe auftreten, unser zehntes Adventskonzert!
Wir waren uns einig, dass es Rolf Zuckowski ist, der uns in all den Jahren immer durch die Adventszeit begleitet hat. Seine bekannten Stücke „Auf der Suche nach Weihnachten“, „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Wär uns der Himmel immer so nah“, waren also gesetzt. Zum Mitsingen haben wir neben einem Medley traditioneller Weihnachtsmelodien wie z.B. „Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen“, „Tochter Zion“ oder „Ihr Kinderlein kommet“, auch das „Gloria“, „Fröhliche Weihnacht überall“ und „Feliz Navidad“ präsentiert.
Immer auf der Suche nach neuen adventlichen Liedern sind wir im Internet fündig geworden – uns so haben wir mit unseren 10 Chor-Kids und den fast 20 jungen Erwachsenen vom Projekt-Chor in den wöchentlichen Proben seit Oktober die Texte und Choreographien zu Liedern wie “ Er kommt bei uns an“, „Bald ist Weihnachten“, „Venimus“, „You raise me up“ oder „Winterwonderland“ einstudiert. Zugegeben – das war eine Menge Arbeit, aber das Zusammenwirken von Bandmitgliedern und den jungen Menschen und auch die Unterstützung durch die Eltern der Kinder waren so harmonisch und dadurch gleichzeitig wieder entspannend, dass die intensive Probenzeit für uns einfach nur schön und bereichernd war. Wir glauben, dass diese Stimmung auch im Konzert spürbar wurde – es war wirklich ein echtes MITEINANDER!
„Ich wünsche Dir Zeit“ – das Gedicht von Elli Michler war unser diesjähriges Konzert-Motto – und gleichzeitig auch eines unserer ruhigeren und nachdenklicheren Vortragsstücke. Dazu stand auf dem Altar eine Uhr, bei der wir zu Beginn kurzerhand die Batterien entfernt haben ……..es war und blieb „zwanzig vor vier“ – und wir Musiker und alle Besucher hatten Zeit, die Ruhe zu finden, die wir brauchten, Zeit für Stille und Besinnung, Zeit, um Gott zu begegnen.
In einem kurzen Anspiel zeigten „Engel und Teufel“ neben dem hektischen Treiben in der Vorweihnachtszeit einerseits auch die Vorbereitung auf die Ankunft Jesu. Kinder verteilten Zeitkerzen an die Besucher und der Engel sprach den Wunsch aus, dass die Kerzen Pausen schenken und helfen können, in ihrem Licht das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen , um das Wesentliche zu erkennen. „Mögen die Kerzen ihre Herzen erwärmen, lassen sie sich beschenken, vor allem: fühlen sie sich beschenkt von der großen Gnade Gottes!“
Die Titelmelodie des Fantasy-Epos „Game of Thrones“ war ebenfalls Teil unseres Programms, zu dem neben Klängen von Geige und Horn auch Trommeln und Bongos als Instrumente zu hören waren.
Ein meditativer Text wies im Folgenden darauf hin, dass mit Weihnachten nicht alles gut ist und die drei Weisen auf ihrem Weg auch das Elend ihrer Welt und ihrer Zeit gesehen haben. Armut und Verlorenheit, Unterdrückung und Ungerechtigkeit waren mit der Geburt des Kindes nicht einfach verschwunden und sind auch heute noch präsent. Der Elvis-Klassiker „In the Ghetto“, den wir gemeinsam mit dem Projekt-Chor vorgetragen haben, macht deutlich, dass Menschen im Leben ein helfende Hand und eine Perspektive brauchen.
„Einmal seh’n wir uns wieder“, die hochdeutsch gesungene Version des Gabalier-Songs war emotionaler Höhepunkte des Konzerts – denn gerade zur Weihnachtszeit fällt das Fehlen geliebter Menschen besonders schwer.
Nach dem Segenswunsch unseres Bassisten und evangelischer Pfarrers Michael Wendtland sangen alle kräftig „Alle Jahre wieder“ – und zum 350jährigen Wallfahrts-Jubiläums-Jahr unserer Gemeinde galt unser Abschluss-Lied „Segne Du, Maria“ der Gottesmutter.
Gerne unterstützen wir soziale Projekte mit einem Teil des Spendenerlöses – die „Werler Tafel “ hat sich über einen Betrag von 1.500 € riesig gefreut und auch wir waren überwältigt von der großen Spendenbereitschaft!! DANKE für diese Art der Wertschätzung! Wir freuen uns schon jetzt auf den Advent 2019 zum 11. Adventskonzert von „MITEINANDER & Friends“.