Geht oder fährt man auf der Breite Straße in Richtung Luigsmühle, so erblickt man im Garten vor dem Haus Nr. 52 ein altes Wegekreuz.
Es ist eine mächtige Konstruktion von 260 cm Höhe und mit einem Querbalken von 130 cm Länge. Der Querschnitt der Balken beträgt 15 x 15 cm. Das Kreuz besitzt keinen Korpus und war früher mit einer Abdeckung bestückt. Das beweisen Fasen und Nagelreste an den Balken.
Wege- oder Flurkreuze wurden oft gestiftet und sind Ausdruck einer tief verwurzelten Volksfrömmigkeit aus vergangener Zeit. Dies trifft bei diesem Exemplar nicht ganz zu; denn es handelt sich um ein Hochzeitsgeschenk.
Am 8. März 1934 heirateten Adolf Brunnberg, Sohn des Ackerers Heinrich Brunnberg und der Anna Maria Severin, die Elisabeth Ferdinande Pieper, Tochter des Schreiners und Küsters Wilhelm Pieper und der Elisabeth Mölle. Am 6. März hatte der Westönner Pfarrer Körnecke die Brautleute nach Bonn überwiesen, wo sie dann zwei Tage später im Bonner Münster heirateten.
Der Vater der Braut hat dieses Kreuz nun seiner Tochter Elisabeth anläßlich ihrer Eheschließung übergeben. Es sollte zugleich zum Schutz und Segen für das neu erbaute Haus dienen.
Im Winter 1966 erlitt das Kreuz einen schweren Sturmschaden. Es wurde repariert und gänzlich überholt. Der Bruder der Braut, Wilhelm Pieper; er hatte das Küsteramt von seinem Vater übernommen; stellte es im Februar 1967 wieder auf. Das heißt, vor genau 50 Jahren. Dies wird auch dokumentiert durch eine Inschrift im Fundament des Kreuzes. (siehe Foto Nr. 4)
Autor: Dieter Holtheuer