Mit diesem Bericht setzen wir die Serie fort, mit der wir an Ereignisse erinnern, die in früher Zeit in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurden. Die Zeitungsberichte wurden uns dankenswerterweise von Alfred Risse zur Verfügung gestellt, der schon seit einiger Zeit in den bekannten Zeitungsarchiven nach Berichten aus dem Kirchspiel sucht und umfangreich fündig geworden ist.
Verschiedene Westönner können sich noch gut an den Versuch beim Landwirt Theo Kerkhoff erinnern, wo Weißkohlsamen in Form von Pillensaat mit einem entsprechenden Legegerät auf den gewünschten End-Abstand (ca. 50 cm) in den Boden gebracht wurden.
Allerdings liefen mit den Weißkohlsamen auch die unerwünschten Unkräuter auf und die machten bei der dann notwendigen Pflege der Flächen Probleme.
Flächen, auf denen der Weißkohl herkömmlich gepflanzt worden war, konnten bis unmittelbar vor der Pflanzung noch beackert werden und die Verunkrautung war dadurch wesentlich geringer und der Aufwand für die anschließende Pflege erheblich günstiger.
Auch erwies sich die Pflege mit Striegel und Hackmaschine auf den Flächen mit Pillensaat als äußerst schwierig.
Jedenfalls haben in Westönnen keine weiteren Versuche in dieser Richtung stattgefunden und bis heute werden hier, die im Freien oder auch in Gewächshäusern vorgezogenen Weißkohlpflanzen großflächig mit der Pflanzmaschine gepflanzt.
Ich kann mich aber auch noch sehr wohl daran erinnern als es noch keine Pflanzmaschinen gab und alle Gemüsepflanzen (ob Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Blumenkohl, Kohlrabi, Steckrüben, Grünkohl oder Salat) von Hand gepflanzt wurden.
Das sah dann so aus, dass zunächst von Hand mit einer Reihenharke oder mit einer, von einem Pferd gezogenen, ausgedienten Sämaschine, leichte Furchen bzw. Reihen auf den, für die Pflanzung vorbereiteten Acker, gezogen wurden.
Dann machte eine Person mit einem Pflanzspaten Löcher in diese Reihen, gefolgt von der Person, die die Pflanzen in die Löcher / Erde steckte und mit dem Fuß festtrat.
Bei Landwirten, die größere Flächen zu bepflanzen hatten, konnte man dann mitunter bis zu 20 Personen und mehr ( so bei Kerkhoff) hinter einander zählen, die mit dem Löcher machen und Pflanzen setzen befasst waren.