Als im September 2018 mit den Planungen für den Umbau der Westönner Schützenhalle begonnen wurde, war allen Beteiligten klar: „Das wird eine große Sache“.
Die Erweiterung der Mehrzweckhalle um eine der Zeit angepassten Räumlichkeit ist dringend nötig, war der bisherige Speisesaal für viele Feiern und Veranstaltungen für potentielle Mieter nicht mehr attraktiv genug.
Nach vielen Gesprächen und mit der Hilfe von Westönner Schützenbrüdern und Schützenschwestern stand der Plan: Das bis dahin als Garage genutzte und 1998 gebaute Gebäude im östlichen Teil des Schützengeländes sollte als Veranstaltungssaal eine neue, wichtige Rolle im Gesamtkomplex der Westönner Schützenhalle bekommen. Da durch diesen Umbau aber viel Lager und Stauraum verloren gehen würde, musste hierfür eine Lösung gefunden werden. Als Ersatz wurde die neue Doppelgarage am Eingang des Parkplatzes gebaut. Diese wurde durch tatkräftige Hilfe und Stunden von Eigenleistung 2019 fertig gestellt.
Der Weg für den Bauabschnitt 2, der neben dem neuen Veranstaltungssaal auch noch den neuen Schießstand mit 6 Bahnen und einem Aufenthaltsraum beinhaltet, war frei. Alles lief nach Plan und man konnte wöchentlich den Baufortschritt erkennen. Bei der Bestandsaufnahme der Versorgungsleitungen kam der erste kleine Rückschlag. Die existierenden Leitungen hatten ihren Nutzungszeitraum überschritten und mussten entgegen der Planungen erneuert werden. Aber auch diese Hürde wurde gemeistert, schließlich war das Handwerkerteam um Heinz Schlummer gut organisiert. Die stark besetzte Kemptner-Abteilung des Schützenvorstandes erledigte die zusätzlichen Arbeiten in kürzester Zeit.


Dann der zweite Rückschlag: Corona. Die geplanten Eigenleistungen parallel zu den durch Handwerksbetriebe durchgeführten Arbeiten waren nicht mehr so einfach möglich. Auf die neue Situation angepasst, wurden die Arbeiten am neuen Veranstaltungssaal reduziert. Da aber der Hallenbetrieb komplett eingestellt wurde, konnten die für spätere Bauabschnitte eingeplanten Arbeiten schon 2020 beginnen. Diese vorgezogenen Arbeiten beinhallten die komplette Modernisierung der Sanitären Anlagen. Mit unzähligen Arbeitseinsätzen, meist in den Abendstunden, wurden aber alle am Jahresbeginn gesetzten Ziele erreicht. Der Rohbau inklusive Schießstand steht, das Dach ist dicht, der Zugang vom großen Teil der Halle zum neuen Saal wurde errichtet.

Aber durch viel Eigenleistung wurde das Jahresziel sogar überschritten. So konnte der alte Speisesaal sowie die Herrentoilette komplett entkernt werden. Der Rückzugsort des Brudermeisters neben der Seitentheke musste sogar vollständig der Neuausrichtung der Schützenhalle weichen. In dem neu geschaffenen Raum wurden die Trockenbauarbeiten für Behinderten-, Damen- und Herren-Toiletten weit vorangetrieben. Eine Nutzung dieser ist in Zukunft, je nach Mietsituation und Veranstaltung, vom neuen Saal sowie dem großen Teil der Halle möglich.

An eine neue, räumlich verkleinerte aber dennoch voll ausgestattete Küche wurde bei den Planungen auch gedacht. Außerdem entsteht im Bereich der alten Küche ein Stuhllager. Nicht benötigte Stühle, Tische und Bänke können somit in Zukunft ohne das wechseln der Ebene schnell und trocken eingelagert werden.

Das Resümee zum Jahresende ist durchweg positiv. Die Ziele des Bauabschnitts 2 an der Westönner Schützenhalle konnten erfüllt werden. Außerdem stärkt ein solches Großprojekt trotz Sicherheitsabstand und Verhaltensregeln die in den Tagen so wichtig gewordene Gemeinschaft ungemein. Es zeigt sich, dass jede helfende Hand benötigt wird und jeder seinen Teil zum Gelingen bei dem auf 4 Jahre angesetzten Bauvorhaben beitragen kann. Zwar ist der letzte mögliche Fertigstellungstermin für das Jahr 2023 angesetzt, will die Schützenbruderschaft doch ihr 400-jähriges Bestehen im Jahr 2024 auch in ihren neuen Räumlichkeiten feiern. Kommen aber keine weiteren Rückschläge und kann der Bau in dem aktuellen Tempo weiter laufen, werden die letzten Arbeiten 2022 abgeschlossen sein.