Am 19.11.2011 hatte Westönnen-Online noch einmal den Beitrag von Fritz Schleep über den Archenvater, aus dem Jahre 2005, vorgestellt. Grund: Das November-Bild des Westönner Kalenders 2011. Zum Archenvater und der sogenannten Arche möchten wir, nach neuen Recherchen, noch weitere Details aufzeigen.
Bisher wusste man nur, dass der Archenvater Adam Müller hieß. Heute wissen wir, dass er ein echter Westönner Junge und sein richtiger Name Theodor Adam war. Seine Eltern hießen Johann Christian Müller und Anna Maria Theresia Bahne. Johann Christian war Ackerknecht und stammte aus Westönnen, während seine Frau aus Mawicke kam. Theodor Adam wurde als viertes Kind und dritter Sohn zwei Uhr Morgens am 26. Mai 1863 hier in Westönnen geboren. Seine Taufe erhielt er bereits einen Tag später, am 27. Mai, durch den damaligen Vikar der Gemeinde, Heinrich Antoni (*1829 +1888). Als Paten hatten die Eltern Theodor Adam Stoltefaut aus Mawicke und Maria Spiekermann aus Parsit bestellt. Die Familie Müller hatte zwischen 1851 und 1868 im Ganzen fünf Kinder, eine Tochter und vier Söhne.( Elisabeth, Heinrich, Christian, Theodor Adam und Josef) Die Tochter Elisabeth und der jüngste Sohn Josef starben sehr früh, mit zwei und drei Jahren.
Leider fehlen weitere diverse Lebensdaten des Adam Müller, außer das bereits bekannte Leben in der „Arche“, über das Fritz Schleep berichtet hat. Sicherlich hat er in jungen Jahren auch die Westönner Schule besucht, die ab 1864 schon auf dem Areal des heutigen Schulgeländes stand. Es ist anzunehmen, dass er auch beruflich bis zu seiner Invalidität, wie sein Vater, als Ackerknecht den Westönnern Landwirten diente. Das Kirchenbuch berichtet uns, dass er am 10. Dezember 1937 an Altersschwäche im Werler Marienhospital starb. Notiert ist dort: Theodor Adam Müller starb ledig als Invalide. Als Zusatz: „Geboren in Westönnen am 26.5.1863, oft genannt Archenvater“. Zwei Tage später, am 12.12., ist er schließlich auf dem hiesigen Friedhof zu Grabe getragen worden.
Nun zur „Arche“. Wie bereits bekannt, sollte um die Jahrhundertwende in der Nähe des Börns ein Gebäude zur Herstellung von Rübenkraut gestanden haben. Tatsache ist, dass ein Franz Plattfaut im Jahre 1879 ein Antrag zum Betreiben eines Dampfkessels stellt. (Stadtarchiv Werl, Depositum Amtsarchiv A/ Nr. VIII/3/6-137). Als Anlagen zu diesem Antrag sind nachstehende Dokumente beigefügt:
1. ein Situationsplan zur Lage der Fertigungsstätte. Er zeigt das Grundstück am Börn mit eingetragenem Standpunkt des Gebäudes. Der Weg zum Börn hin, hieß damals Quellenweg. (siehe Bild 1)
2. ein Grundriss zur Krautfabrik des Franz Plattfaut, mit Eintrag des Standortes des Dampfkessels. Der Plan zeigt aber auch, dass ein Wohnbereich in dem Gebäude geplant war. (siehe Bild 2)
3. Ausschnitt aus einer Konstruktionszeichnung des Dampfkessels der Firma C. Wiehage aus Witten a.R. (siehe Bild 3)
Wir können heute nicht mehr feststellen, ob und wie umfangreich die ganze Maßnahme verwirklicht wurde. Das hier ein Gebäude errichtet wurde, zeigen uns die erhaltenen Bilder von der „Arche“ (siehe Kalender-Blatt November 2011)
Autor: Dieter Holtheuer