Völlig unerwartet traf die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe Westönnen am Donnerstagmorgen die Nachricht, dass der langjährige Löschgruppenführer und Vorsitzende des Fördervereins Udo Clemens verstorben ist. Udo Clemens ist am 05.11.1974 in die Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Westönnen eingetreten. Er hat über 25 Jahre vom 02.01.1982 bis Juli 2007 die Geschicke der Löschgruppe Westönnen geleitet. Unter seiner Leitung erfolgte der Umbruch von einer dörflich-landwirtschaftlich geprägten Löschgruppe zur vielseitig spezialisierten Feuerwehr. In seiner Zeit als Löschgruppenführer wurde der Fahrzeugpark erneuert und modernisiert. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass nach dem Abzug des Unimog TLF 8 seitens des Katastrophenschutzes mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS ein Ersatzfahrzeug in Westönnen stationiert wurde. Durch stetige Gespräche erreichte er den Einbau eines Wassertanks in diesem Fahrzeug zur Steigerung der Schlagkraft der Löschgruppe Westönnen.
Was aber noch viel wichtiger war, er hatte es verstanden, unter Einbeziehung der vorhandenen Kameraden das Durchschnittsalter der Löschgruppe zu verjüngen. Durch seine kameradschaftliche Art und Weise hat er junge Leute für die Arbeit in der Feuerwehr interessiert und in die Freiwillige Feuerwehr Westönnen integriert. Gleichzeitig erfolgte in diesen Jahren der Aufbau einer eng mit die aktive Löschgruppe verbundenen Ehrenabteilung. Für viele Probleme der Feuerwehrleute, ganz gleich ob Feuerwehrmannanwärter, ausgebildeter Kamerad bwz. Führungskraft oder Mitglied der Ehrenabteilung, Udo Clemens hatte für jeden stets ein offenes Ohr und ein freundliches Wort.
Seine größten Wünsche in all den Jahren der Löschgruppenleitung waren der Neubau eines Stützpunktes für die Freiwillige Feuerwehr Westönnen und die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen. Der erste Wunsch erfüllte sich, als der Neubau des Feuerwehrstützpunktes im Mai 2007 feierlich eingeweiht wurde. Dies war der Höhepunkt seiner Feuerwehrkarriere. Jetzt sah Udo Clemens die Zeit gekommen, die Führung der Löschgruppe in jüngere Hände zu legen. Viele gute Feuerwehrleute sind unter seiner Leitung in über 25 Jahren ausgebildet worden.
Er selbst übernahm den Vorsitz des neugegründeten Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Westönnen e.V., um auf sein zweites Ziel, das 100-jährige Jubiläum hinzuarbeiten. Nach Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahre und dem gleichzeitigen Jubiläum im Mai 2011 wollte er sich in die Ehrenabteilung einbringen. Sein plötzlicher und unerwarteter Tod am frühen Donnerstagmorgen hat Udo Clemens die Erfüllung dieses Wunsches versagt. Mit den Westönner Kameraden trauern auch viele Feuerwehrleute aus anderen Städten und Gemeinden, die Udo Clemens als guten und verläßlichen Feuerwehrkameraden kennen und schätzen gelernt haben.
Der Trauergottesdienst ist am Donnerstag, 24.03.2011 um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche anschließend die Beerdigung. Die Westönner Feuerwehrleute und die Ehrenabteilung werden ihrem Kameraden Udo Clemens auf seinem letzten Weg begleiten. Ihre Gedanken sind auch bei seiner Familie, seiner Frau Dagmar, den beiden Töchtern mit ihren Partnern und seinem großen Stolz, seinem Enkel.
Mit Udo Clemens hat auch die Schützenbruderschaft einen Freund und Idealisten verloren, welcher sich viele Jahre seines Lebens für die Interessen der Bruderschaft eingesetzt und das Schützenwesen in Westönnen im besonderen Maße über Jahrzehnte mitgeprägt hat . 1969 wurde er Mitglied in der Westönner Bruderschaft. Seine Verdienste lagen seit seinem Eintritt im Bereich der Führung und Betreuung der Nachwuchsorganisationen. In den Jahren 1975 bis 1978 war Udo Clemens Avantgardenkommandeur, welche er danach bis zu seinem Tod weiterhin als Trainer betreute. Als Mitbegründer leitete er zudem von 1980 bis 1984 die Schießgruppe. Von 1979 bis 2009 war er aktives Vorstandsmitglied der Bruderschaft, in dem er von 1975 bis 1996 als Jungschützenmeister Bindeglied zwischen Jung und Altschützen war. Auch bei anderen Einsätzen, wie Umbau und Renovierungsarbeiten hat Udo stets seine Arbeitskraft in uneigennütziger Art und Weise zur Verfügung gestellt.
Der Höhepunkt seiner Schützenlaufbahn war dann aber 1991, als er mit dem Erreichen der Königswürde für ein Jahr gemeinsam mit seiner Frau Dagmar die Westönner Schützen repräsentierte. Vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften wurden ihm für seine Verdienste im Jahre 1985 das „Silberne Verdienstkreuz“, im Jahre 1992 der „Hohe Bruderschaftsorden“ und 1999 das „ St. Sebastianus Ehrenkreuz“ verliehen.
Autor: Christoph Post