Das Titelbild zeigt uns die Zufahrt zur ehemalige Müllkippe Ri. Mawicke am Bahndamm entlang. Heute ein belebter Spazierweg durch „Müller´s Wäldchen“.
Zum 1. Januar 1971 wurde die Müllkippe am Bahndamm im Bereich des Sportplatzes geschlossen. Die Bürger wurden aufgefordert ihren Müll zur Deponie an der Scheidinger Straße in Werl zu bringen. Müllreste wurden beim Bau des Mini-Spielfeldes gefunden. Wie lange die Kippe existierte, wissen wir noch nicht. Aber wo blieb der Unrat der Westönner früher?

Aus Berichten unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes und langjährigen Autor Friedrich Schleep erfahren wir, das in früheren Jahren aller Unrat in Sassen Steinbruch abgeladen wurde.
Aus einem seiner Berichte vom 16.11.2003 lesen wir:
Für die Westönner Bürger hatte der Steinbruch eine besondere Bedeutung. Da konnte man kostenlos alles abkippen, was nicht mehr gebraucht wurde. Es war erlaubt, und Umweltbedenken gab es noch nicht. Der Besitzer, Heinrich Sasse, wurde nur ärgerlich, wenn der Müll nicht ordentlich abgekippt wurde oder sogar auf dem neuen Acker landete.
Er versuchte mit der Gemeinde Westönnen eine Regelung zu erreichen. Die Gemeinde sollte für Ordnung sorgen. Er bot Westönnen auch den ganzen Bruch an für die Zeit bis zur Verfüllung. Für diese Zeit sollte die Gemeinde ihm anderes Land zur Verfügung stellen.
Man wurde sich nicht einig, und die Westönner wussten nicht mehr, wohin sie mit ihrem Müll sollten. Hinter dem Sportplatz wurde eine provisorische Müllkippe geschaffen. Da konnte man nur schlecht abkippen, und der Platz war bald voll (heute Tennisplätze). Dann erwarb man ein Schachtloch der Eisenbahn an den Schienen nach Mawicke. Dort hatte man Erde ausgehoben, um den Bahndamm errichten zu können. Die Kippe taugte auch nicht. Heute wächst da das „Müller Wäldchen“. Gut, dass bald darauf Westönnen an eine geregelte Müllentsorgung angeschlossen wurde. Quelle: Friedrich Schleep, Sassen Steinbruch / Sassen Kuhle v. 16.11.2003
Diese besagte geregelte Müllentsorgung ist die heutige ESG an der Scheidinger Straße in Werl. Gerne würden wir die Jahresangaben der beiden Deponien am Bahndamm Richtung Mawicke und am Sportplatz erfahren. Ebenso wünschen wir uns weitere Angaben über die Hilfe der Kanadischen Pioniere beim Sportplatzbau.
Dieser Bericht wurde aus einem Zeitungsbericht vom 4.1.1971 aus dem Zeitungsarchiv von Alfred Risse herausgearbeitet.