Ein Blick in die Geschichte
Luigsmühle ist ein Begriff. Schon auf den alten Karten und Messtischblättern ist die „Luigs – Mühle“ vermerkt.
Offensichtlich hat es einmal einen Besitzer oder Pächter mit dem Namen Luig gegeben.
Die Gaststätte, die heute in dem alten Gebäude betrieben wird nennt sich „Landgasthaus Restaurant Luigsmühle“. Außerdem hat ein großer Campingplatz das Ende der Mühle und des Mühlteiches überlebt. Seine Einrichtung begann schon 1955, als das Bad noch benutzt werden konnte.
Am 1.Mai 2008, an dem Tage, an dem in Werl das neue Edelstahlbecken der Badeanstalt der Öffentlichkeit übergeben wurde, stand in der Westfalenpost ein interessanter Artikel über das Freibad Luigsmühle. Da heißt es z.B. „Wo hast Du Schwimmen gelernt? In Luigsmühle antworten viele ältere Werler.“ Zu denen gehöre ich auch. Ich habe noch viele Erinnerungen an das von uns Kindern und Jugendlichen geliebte Bad. Doch bevor ich davon berichte, soll ein kleiner Rückblick in die Geschichte gewagt werden.
Bergstraße hat immer zur Pfarrei Westönnen gehört, hatte aber in Oberbergstraße bis zur Säkularisation 1803 eine eigene Kapelle. Die Mühle und das Wasserrecht gehörten offensichtlich dazu. Wann die Kapelle errichtet wurde, ist nicht bekannt, aber schon im „Jahre 1313 ist die Kapelle mit 20 solidi Einkünften geschätzt“ (Das ist im Gegensatz zu anderen Kirchen sehr hoch).
„Am 11. Juni 1338 schenkte Gottfried der III von Rüdenberg dem Kloster Wedinghausen (Arnsberg) das Patronatsrecht über die Kapelle Bergstraße („zu seinem eigenen Seelenheil!“)“. Bis zur Aufhebung des Klosters und zur Säkularisation der Kapelle übte das Kloster Wedinghausen das Patronat in Bergstraße aus.
Wedinghausen hat auch die Mühle bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 besessen und regelmäßig verpachtet.
Offensichtlich sind die Teiche bei der Luigsmühle, die früher unter dem Namen „Stockeymühle“ bekannt war, im Laufe der Jahrhunderte öfter umgestaltet worden. So wird 1330 von zwei Fischteichen berichtet.
Zu Klöstern gehörten wohl immer Fischteiche. Man denke an die zum Teil strengen Fast- und Abstinenzgebote!
Interessanterweise konnte Dieter Holtheuer durch das Internet eine alte Ansichtskarte erwerben, die einen abenteuerlichen Weg hinter sich gebracht hat. Daraus geht eindeutig hervor, dass am 29.07.1902 in Luigsmühle Forellen gezüchtet wurden. Ich habe niemand gefunden, der von dieser Fischzucht gewusst hätte.
Die Sätze, die zwischen Anführungszeichen stehen, sind dem Heimatbuch von Westhues entnommen.
Wer sich für die Geschichte interessiert, möge auch in dem Buch von Rudolf Preising „Westönnen Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe“ ab Seite 49 nachlesen.
Da werden verschiedene Pächter mit dem Namen Beuckmann genannt. Dann erscheinen wieder andere Namen.
Als Kaspar Hering 1929 Luismühle erwerben konnte, war der Vorbesitzen ein Herr Beukmann. Ob er mit den anderen Beuckmännern verwandt war?
Aus Erzählungen weiß ich, dass die Mühle einen großen Brand zu überstehen hatte.
Ob das ein Grund war, die Mühle zu verkaufen?
Ich kannte den Herrn Beuckmann nur vom Sehen. Er besuchte regelmäßig die Familiengruft auf dem Westönner Friedhof.
Autor: Friedrich Schleep