Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über die Mobilmachung ist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute präsentieren wir einen Abschnitt, der sich mit der Musterung der Pferde beschäftigt.
—– Militärische Pferde – Musterung und Aushebung [1] (Franz Asshoff) ———-
Zweimal fand im ersten Kriegsjahr eine militärische Pferdemusterung statt. Die erste war am Dienstag, dem 4. August. Alle über 4 Jahre alten Pferde (mit Ausnahme der bei der alljährlich stattfindenden Musterung als d. u. >dauernd untauglich< befundenden), auch die tragenden Stuten mußten nach Werl zur Gänseföhde gebracht werden, wo die Aushebung stattfand. Der heutige Hebebezirk umfaßte die Stadt Werl und die Ämter Werl, Bremen, Schwefe und Borgeln. Zur Aushebung waren zugegen ein Rittmeister, der Bürgermeister von Werl, die Amtmänner und die Vorsteher der Gemeinden. Vom Landrat bestellte Taxatoren setzten die Pferde in Preis. Aus Westönnen wurden 22, aus Oberbergstraße 5 Pferde ausgehoben und sofort abgeführt und verladen. Die zweite Musterung fand statt am Sonntag, dem 16. August. Von Westönnen und Bergstraße wurden keine Pferde mehr genommen, da der Bedarf aus den Ämtern Schwefe und Borgeln, die bei der 1. Musterung fast ganz verschont geblieben waren, gedeckt werden konnte. [1] Aushebung = Rekrutierung für militärische Zwecke Autor: Ferdi Newe / Manfred Zeppenfeld