Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über die Mobilmachung ist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute präsentieren wir einen Abschnitt, der sich mit der Kriegs – Liebestätigkeit der Gemeinde beschäftigt.
—– Kriegs – Liebestätigkeit der Gemeinde (Franz Asshoff) ———-
(Nach Angaben des Gemeindevorstehers und Kriegervereins-Vorsitzenden)
1. Kriegsjahr
Der Kriegerverein veranstaltete zu Anfang des Krieges eine Sammlung, die 1805,77 M ergab. Für unsere Krieger im Felde und deren Frauen wurde bis 31. Dez. 1914 verausgabt:
- Rote-Kreuz (Hamm) = 300 M
- Malteser-Orden (Düsseldorf) = 300 M
- für Strumpfgarn = 92 M
- An Feldpostkarten = 125,15 M
- An Zigarren = 135 M
- An Kohlen = 221,50 M
- An Kartoffeln = 328,50 M
- An Postgeldern = 32,30 M
- An Zinsen = 50 M
- An Mieten = 133 M
- für Seelenämter = 8,32 M
- für Wöchnerinnen = 80 M
- Summe: 1805,77M
Auch der Mütterverein veranstaltete im Sept. 1914 eine Sammlung. Sie ergab 665 M. Hiervon wurden und werden besonders bedürftige Kriegerfrauen und Kriegerkinder, besonders zu Weihnachten beschenkt. Gesang-Verein, Schützen-Verein und Krieger-Verein schickten mehrere Male ihren Mitgliedern Pakete, besonders Tabak und Zigarren ins Feld.
2. Kriegsjahr
Eine von der Gemeinde vorgenommen Sammlung ergab 2664,25 M. Diese Summe wurde bis Oktober verausgabt. Von Oktober an wurde durch das Amt eine regelmäßige monatliche Sammlung vorgenommen, wozu vorher gezeichnet wurde. Von April an hörte diese Sammlung auf. Die erforderlichen Unterstützungsgelder wurden von jetzt an aus der Gemeindekasse gezahlt, und nicht mehr durch Sammlung aufgebracht.
3. Kriegsjahr
Die Gemeindevertretung hat beschlossen, auch fernerhin die erforderlichen Unterstützungsgelder etc. zu zahlen.
Autor: Ferdi Newe / Manfred Zeppenfeld