Am 1. August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem er sich mit einer sogenannten Hindenburgspende befasst.
Hindenburgspende – (aus den Tagebüchern von Franz Asshoff)
Am 8. Dezember 1916 fand im Hagen’schen Saale hierselbst unter dem Vorsitz des Herrn Ehrenamtmannes Becker eine öffentliche Versammlung der Gemeindeeingesessenen statt. Es wurde angeregt, daß jeder, der Hausschlachtungen vornimmt, 5 % Fett vom Schlachtgewicht freiwillig abgeben soll. Das gesammelte Fett soll den notleidenden Schwerarbeitern in der Industrie zugeführt werden. Jeder einzelne soll den Speck vor der Abgabe zu Dauerware bereiten.
Ferner wird angeregt: Die Molkerei – Genossen und Selbstbutterer sollen freiwillig ¼ des ihnen zugestandenen Quantums Butter abtreten. Sammelstelle : Molkerei = Westönnen. Die Vorschläge fanden ungeteilten Beifall und allgemeine Zustimmung, um so mehr, als den Landwirten als Gegenleistung Lieferung von phosphorsaurem Ammoniak in Aussicht gestellt wurde.
In einer umgehenden Liste wurde in den ersten 3 Tagen in Westönnen allein von 121 Familien mit Hausschlachtungen 1220 Pfd Speck gezeichnet.
Autor: Ferdi Newe