Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe. Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem er sich mit der Einführung von Bekleidungsbezugsscheinem im August 1916 befasst.
—– Einführung von Bekleidungsbezugsscheinem (Franz Asshoff) ——-
Sie wurden eingeführt am 1. August 1916. Vorher mußten die einschlägigen Geschäfte eine Bestandsaufnahme vornehmen und der Behörde ihre Bestände angeben. Der Beschlagnahme unterliegen namentlich Woll- und Leinenwaren. Seide und andere teuren Stoffe sind ausgenommen.
Von den beschlagnahmten Stoffen kann nur gegen Bezugsschein gekauft werden. Diese sind in den einschlägigen Geschäften zu haben, müssen aber von der Behörde ausgefertigt werden. Diese bescheinigt die Notwendigkeit der Anschaffung.Die Bezugsscheine sind nicht übertragbar und im ganzen Reich gültig.
Da die Einführung der Bezugsscheine mehrere Wochen vorher bekannt war, wurde hierorts viel auf Vorrat eingekauft. Die Geschäfte wurden in den letzten Tagen bestürmt.
Autor: Ferdi Newe