Wie das Ländliche Wochenblatt zu berichten weiß, war Westönnen schon früher ein berüchtigte Bußgeldfalle. Denn wer als Autofahrer über die „Provinzialstraße Paderborn – Dortmund“ das Dorf Westönnen passierte, mußte mit einer Anzeige wegen zu schnellen Fahren rechnen.
So berichtet das Wochenblatt, das im Jahr 1912 ganze 490 Autofahrer angezeigt wurden, die zu schnell durch Westönnen gefahren waren. Dadurch fielen der Dorfkasse Strafgelder von 3400 Mark zu. In keiner anderen Gemeinde wurden so viel Strafbescheide ausgestellt wie hier.
Die Mitglieder des Rheinisch-Westfälischen Automobilclubs wurden gewarnt, nicht schneller als mit 20 Km/h durch Westönnen zu fahren. Den Westönner Einwohnern wurde sogar unterstellt, sie bekämen von den Strafgeldern etwas ab, wenn sie der Polizei Autonummern meldeten.
Schlimmer noch: Die Bezirksregierung Arnsberg soll herausgefunden haben, das die Gemeinde Westönen tatsächlich Einwohner für eine erfolgreiche Anzeige belohnte. Diese Praxis wurde von der Regierung damit unterbunden, das der Ortschaft Westönnen der Status einer geschlossenen Ortschaft aberkannt wurde, und die „Einnahmequelle“ geschlossen wurde.
Quelle: Landwirtschaftliches Wochenblatt
Autor: Klaus Hennemann