Erster Weltkrieg: Beteiligung der hiesigen Schule an der 4. Kriegsanleihe
Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s über die vierte Kriegsanleihe im Jahr 1916.
—– Beteiligung der hiesigen Schule an der 4. Kriegsanleihe (Franz Asshoff) ——-
An der 4. Kriegsanleihe, die vom 4/3.- 22/3. 1916 ausgeschrieben war, be- teiligten sich durch Kleinzeichnungen 111 Kinder mit einem Gesamtbetrage von 5.560 Mk.
Die Beträge wurden entsprechend der Anweisung der Schulbehörde von den Lehrern und Lehrerinnen einkassiert und quittiert. Der Gesamtbetrag wurde mit Zustimmung der Eltern bzw. gesetzlichen Vertreter der Einleger samt den Quittungen der Westönner Spar- u. Darlehnskasse e.G.m.u.H., übergeben, die dann die Summe auf 5.600 M abrundete und als eigene Kassenzeichnung zeichnete.
Die von den Schülern eingezahlten Gelder sind in ein besonderes „Kriegssparkassenbuch” eingetragen, werden mit 5% verzinst und können 2 Jahre nach Friedensschluss mit Zinsen u. Zinseszinsen gegen Vorlegung der ausgestellten Quittung zurückgefordert werden.
Die Einleger können sich dann aber auch an der Spar– und Darlehnskasse ein Konto anlegen und die Gelder stehen lassen. Die Kasse ist dann aber berechtigt, von da ab den normalen Zinsfuß eintreten zu lassen.
Bem.[erkung]
In welchem Maße sich die Gemeindeeingesessenen an der Kriegsanleihezeichnung beteiligten, kann hier nicht festgestellt werden. An der hiesigen Spar- und Darlehnskasse wurden von 59 Personen 38.200 Mk gezeichnet, gegen 6.900 Mk v. 8 Personen bei der III. und 300 Mk von 1 Person bei der II. Kriegsanleihe.
Infolge Werbung durch die Lehrer und Lehrerinnen, die von Haus zu Haus gingen, um die Eingesessenen über die Notwendigkeit und Vorteile der Zeichnung zu belehren und zur Zeichnung zu ermuntern, wurden 28.800 M aufgebracht.
Auch durch hiesige Schüler und Schülerinnen der höheren Lehranstalten zu Werl wurde mit gutem Erfolge für die 4. Kriegsanleihe geworben.
Autor: Ferdi Newe