Mit dem vierten und letzten Teil unserer Serie werfen wir einen Blick auf die Wahlen der Weimarer Republik von 1932 und 1933. An Hand von Zeitungsausschnitten geben wir einen Überblick über die Ergebnisse und den Wahlkampf. In 15 Jahren von 1919 bis 1933 gab es 9 Wahlen zum Reichstag. In dieser Zeit wurden 14 Politiker zum Reichskanzler ernannt. Sie gehörten entweder der SPD, der Zentrumspartei oder der Deutschen Volkspartei an. 4 Reichskanzler waren parteilos. Am längsten regierte mit etwas über 2 Jahren der Zentrumspolitiker Wilhelm Marx.
Die Wahl vom 6. Nov. 1932
Im Reichsgebiet verliert die NSDAP 4,3% Stimmen, die SPD 1,2%. Auch die ZP büßt Stimmen ein. Die KPD gewinnt nochmals 2,3 % hinzu und erreicht mit 16,9% ihr bestes Ergebnis bei den Reichstagswahlen zwischen den Weltkriegen. Auch die DNVP gewinnt wieder Stimmen. Allerdings sinkt die Wahlbeteiligung auf 80,6%.
Dieser Ergebnistrend setzt sich auch im Kirchspiel fort. In Westönnen verliert die ZP z. B. 71 Stimmen. In allen Dörfern verliert auch die NSDAP in der Wählergunst.
Die Wahl vom 5. März 1933
Die Wahlbeteiligung ist mit 88,7 % die höchste bei Wahlen zum Reichstag in der Weimarer Republik. Außer der NSDAP, die 43,9% erreicht, verlieren alle anderen Parteien in der Gunst der Wähler.
Die ZP bekommt in Westönnen 363 Stimmen, die NSDAP 301. In Mawicke ZP 96, NSDAP 40.
Während in allen Dörfern des Amtes Werl die ZP die meisten Stimmen erhält, ist es in Niederbergstraße anders. Dort erreicht die NSDAP 67, die ZP 61 Stimmen.
Ähnlich wie im Amt Werl ist das Wahlergebnis im Amt Bremen. In den Dörfern des Amtes Bremen erhält auch die ZP die meisten Stimmen, nur Blumenthal, Gerlingen und Ruhne zusammen als ein Wahlkreis machen eine Ausnahme. Während also in den beiden Ämtern mit mehrheitlich katholischer Bevölkerung die ZP die meisten Stimmen erhält, ist es z. B. im Amt Borgeln/Schwefe mit mehrheitlich evangelischer Bevölkerung anders. So erhält die NSDAP in Ampen 243 Stimmen, Klotingen 135, Ostönnen 343, Schwefe-Paradiese 212 und liegt dort weit vor den anderen Parteien.
Die Wahlergebnisse im Kirchspiel (1919 – 1933):
Die Wahlergebnisse in Deutschland (1919 – 1933):
Sonstige Dokumente: