Im September 2012 feiert der Kindergarten St. Cäcilia sein 100-jähriges Bestehen. Nicht der heutige schmucke Kindergarten an der Bachstraße, sondern ein ehemaliges Bauernhaus „Am Schlehenbusch“ beherbergte damals die „Kinderverwahrschule“. Den alten Kindergarten, der 1964 innerhalb von 2 Tagen abgebrochen wurde, und auch den „Schlehenbusch“ kennen heute nur noch wenige. Friedrich Schleep, Rektor i.R., kann uns mal wieder hier weiter helfen.
Zum Straßennamen sei kurz erwähnt, das die heutige Walbkestraße rund um den Kindergarten früher Schlehenbusch, Schleeßstraße oder Schlebuschsträßchen genannt wurde. Das Grundstück hatte den Namen „Am Schlehenbusch“. Später, als die Schwestern vom „Herz Jesu Orden“ dort Einzug hielten, wurde die Straße von den Westönnern einfach Schwesternstraße genannt.
Und der Kindergarten? Wie unser altes Foto aus dem Heimatbuch von H. Westhues zeigt, handelte es sich bei dem alten Kindergarten um ein ehemaliges Bauernhaus der Familie Büscher. Auf dem Balken stand zu lesen: „Am 20, Mai 1829 suchte Gott uns heim durch Flammen, und unser Haus stürzte rettungslos zusammen“. „Am 25. Juli desselben Jahres entstand uns dieses neue Haus durch eigenen Fleiß, durch der Menschen Hilfe, am meisten aber durch Gotteshilfe. Bernhard Büscher und Theresia Westerhoff, Eheleute“. Das Bauernhaus gehörte zu den Häusern, die während der Westönner Brandkatastrophe 1829 niederbrannten.
Dieses 1829 neu erbaute Haus mit Stall stand im rückwärtigen Garten des heutigen Kindergarten zum Hof Schriek. Der letzte Besitzer, ein Gerichtsrat Büscher, verkaufte es der Westönner Kirchengemeinde, die 1912 vier Schwestern vom Herz Jesu Orden aus Hiltrup bei Münster dort einziehen ließ. Diese Schwestern errichteten hier die „Kinderverwahrschule“ und damit den ersten Kindergarten von Westönnen. Weiterhin unterhielten sie eine Nähschule und ein ambulante Pflegestation. Unser Bild zeigt die Seite zur heutigen Bachstraße, an der rechten Seite befand sich der Eingang zum Kindergarten. Darüber befand sich die Nähschule.
In diesem Gebäude fand auch das Tambourcorps Einigkeit ihren Ursprung. Die Schwestern ließen die Musiker hier in ihren Anfängen üben, als Dank dafür nahmen die Spielleute der Einigkeit die Tradition des Sternsingens wieder auf und übergaben die gesammelten Spenden den Schwestern. Die Tradition des Sternsingens erfreut sich noch heute großer Beliebtheit in Westönnen.
Der Kindergarten St. Cäcilia sucht für sein Jubiläum im September nach Bildern aus der alten Zeit, Personen, die noch den alten Kindergarten besuchten und auch Spielzeuge, mit denen die Kinder damals spielten. Geschichten und Anekdoten aus der alten Zeit, jede Information wird gern genommen. Wer etwas dazu beitragen kann, meldet sich dazu bei Birgit Lorenz oder Heike Horlbeck im Kindergarten St. Cäcilia unter Tel. 02922 – 2543.
Autor: Klaus Hennemann