Vier Tage war das Jahrhundert alt, als nachfolgender Zeitungsbericht erschien. Ein Jahrhundert, mit dem wir uns in der kommenden Zeit näher beschäftigen wollen. „Westönnen im 20. Jahrhundert“ widmet sich Zeitungsberichten mit Geschehnissen aus dem Kirchspiel Westönnen.
Central Volksblatt: 4. Januar 1900
Heute morgen starb plötzlich in Folge eines Schlaganfalles der seit einigen Jahren pensionierte, aber noch rüstige und kräftige Bahnwärter Kaspar Trockel. Derselbe hatte noch um 8 Uhr der hl. Messe beigewohnt, und eine Stunde nachher war er eine Leiche. Er war ein allgemein beliebter Mann. R.I.P.
Anmerkung Westönnen Online
Vermutlich war der Beruf des Bahnwärters zu dieser Zeit ein hoch angesehener, denn das Privileg einer Erwähnung beim Todesfall war nicht gewöhnlich. Was durchaus verständlich wäre, denn erst seit 1855 führte die Bahnstrecke Dortmund-Soest durch Westönnen. Eine Haltestelle hatte Westönnen zur aktiven Zeit des Kaspar Trockel sicher noch nicht. Die gibt es erst seit 1901. Somit könnte die Steuerung der Bahnübergänge in Westönnen seine Aufgabe gewesen sein.
Zur Person Kaspar Trockel
Kaspar Anton Trockel, Sohn des Ackermann Joh. Wilh. Trockel und der Maria Cath. Jolk
Geboren 26.04.1834, Westönnen als 5. Kind u. 2. Sohn
Gestorben 04.01.1900 Westönnen, mit 65 Jahren an Schlagfuß (Schlaganfall) , Witwer hinterläßt 5 großjährige u. 2. minderjährige Kinder
verheiratet 03.11.1864, Westönnen mit Maria Anna Junker, Tochter des Schneiders Adolf Junker u. der Angela Hugenpot
Autor: Manfred Zeppenfeld / Dieter Holtheuer / Alfred Risse