Nach vielen Jahren stand in der St.-Cäcilia-Kirche in Westönnen wieder eine Reinigung der Stockmann-Orgel an. Gerade rechtzeitig zum 200. Geburtstag der Kirche und zum Patronatsfest in 2019 war sie wieder bereit, zum Lobe des Herrn zu erklingen.
Und dazu eignete sich hervorragend ein Konzert in St. Cäcilia, bei dem die sauber klingende Orgel von den Blechbläsern Christian und Matthias König mit ihrer Trompete und ihrem Horn begleitet wurde. Dieses Konzert war nun etwas ganz Besonderes. Stefan Lepping hat mit großer Kenntnis und viel Mühe ein außergewöhnliches Konzert zusammengestellt. Diese musikalische Stunde am Freitagabend war eine spirituelle Messe ohne menschliche Stimme.
Eine große Zahl an Mitgliedern der Gemeinde hatte sich eingefunden, um diese Messe mitzuerleben und sich an der Musik zu erfreuen. Die besonderen Phasen einer Heiligen Messe wurden exzellent durch genau passende Kompositionen thematisch und musikalisch wiedergegeben.
Das Anfangsstück: Vittoria, Vittoria (Sieg, Sieg) von G.G. Carissimi (17. Jh.) nimmt uns mit in eine beschwingte Grundstimmung wie wir sie im Gottesdienst lieben. Es folgt das Gebet: Pieta, Signore (Hab Erbarmen, Herr); danach das Gloria. Eine viersätzige Sonate von Benedetto Marcello als ein Erzählstück erinnert uns an die Verkündigung des Wortes Gottes. Für die Predigt und die Fürbitten als alte und immer gültige Botschaften des Glaubens steht eine zeitgenössische Deutsche Bearbeitung eines musikalischen Themas des Renaissance-Komponisten Giovanni Gabrieli.
Aus der Zeit des heutigen Kirchenbaus folgt eine Sequenz „Stabat mater“ von Gioaccino Rossini. Den Akt der Kommunion symbolisiert eine Choralbearbeitung: O wunderbare Speise von Joh. L. Krebs aus dem 18. Jh. Den großen und sehr eindringlichen Schluss bildete ein berühmtes und prächtiges Trompetenstück: Trumpet Voluntary von J. Clarke. Dieser massive Klang aller drei Instrumente füllte den heiligen Raum und die Herzen der Zuhörer! Wunderbar!
Dieses Konzert stand wirklich unter dem Thema: Preiset froh den König, lobt den Herrn der Welt!
Ich bin froh, dass ich mich nach der vorausgehenden Kirchenführung in St. Andreas in Ostönnen auf den Weg zu unserer (früheren) Mutterkirche St. Cäcilia in Westönnen gemacht habe. Eine herzliche Begrüßung hat mir den Abend noch freundlicher gestaltet. Vielleicht sieht man sich mal bei den hochrangigen Orgelkonzerten auf der ältesten bespielbaren Orgel in Ostönnen wieder.
Ein spiritueller und musischer Hochgenuss. Vielen Dank!
Autor: Dr. Helmut Reineke, Soest-Ostönnen