Das es in Westönnen öfters mal Theater gibt, ist bekannt. Auch das es in unserem Dorf schon mal Theater gespielt wird und wurde wohl ebenso. Die drei Fotos, die uns schon seit einiger Zeit vorliegen, zeigen drei Theatergruppen aus der Zeit um 1930. Dabei handelt es sich offensichtlich um Theatergruppen des MGV St. Cacilia. Wir wissen nicht viel über diese Bilder und hoffen nun durch diesen Bericht mehr zu erfahren.
Bild 1 zeigt uns eine Theatergruppe in Trachten. Ganz rechts im Bild sehen wir im schwarzen Anzug und mit Brille den damaligen Vikar Josef Jurowski. Er war nachweislich von 1929 bis April 1932 Vikar in Westönnen und lt. Vereinschronik seit Oktober 1930 ein eifriger Förderer des MGV.
Er ist auch auf dem Bild 2 in der ersten Reihe zwischen den Kindern sitzend zu erkennen. Beide Bilder dürften somit aus den Jahren 1930 oder 1931 sein, denn im April 1932 verließ Vikar Jurowski die Gemeinde.
Auf Bild 3 ist ganz rechts stehend ein Mann mit Brille und Schnauzbart zu sehen. Es handelt sich dabei um den Mawicker Lehrer Adolf Horsch, der von 1924 bis 1933 Dirigent des Westönner Jungmännergesangvereins war. Der heutige MGV trug zu dieser Zeit diesen Namen, da nach dem 1. Weltkrieg vor allen Dingen Jungmänner die Sängergemeinschaft bildeten. Erst später erhielt der Verein wieder seinen ursprünglichen Namen „MGV Cäcilia“.
Zeitlich könnte dieses Bild also irgendwann zwischen 1925 und 1933 aufgenommen worden sein.
Von den Personen auf diesen drei Bildern sind neben den Genannten nur wenige bekannt.
Doch wo haben nun diese Theatergruppen ihren Auftritt gehabt. Aufgrund der Vielzahl der Darsteller ist davon auszugehen, dass sie in der Westönner Schützenhalle ihre Theaterabende veranstalteten. Die Tür rechts auf Bild 2 deutet zwar auf Hagens Saal, doch konnte uns dies auch Gastwirt Franz Hagen nicht bestätigen. Zudem spricht auch ein Abschnitt aus Heinrich Westhues Heimatbuch für die Westönner Schützenhalle:
Ein Drittel der Halle wurde mit Holzwänden abgekleidet und als Jugendheim eingerichtet, denn der Pfarrjugend stand kein anderer Raum zur Verfügung. Hier hielt sie ihre Versammlungen ab, hier veranstalteten sie und andere Vereine die üblichen schönen Theaterabende und Feste.
Da dieser Bericht vor „vermutlich“ und „wahrscheinlich“ nur so strotzt, ist unser Anliegen hierüber mehr zu erfahren nur verständlich. Deswegen haben wir ein PDF-Dokument an das Ende des Berichtes gehängt. Der komplette Bericht kann ausgedruckt werden um ihn Personen vorlegen zu können, die noch etwas darüber wissen könnten (etwas längere Ladezeit).
Ebenfalls mehr erfahren möchten wir vor allen Dingen über die Person Josef Jurowski. Der Vikar hat in seiner kurzen Zeit in Westönnen so manches bewegt. Einiges davon ist uns bekannt, aber vielleicht weiß der ein oder andere ja doch noch mehr zu erzählen.
Autor: Manfred Zeppenfeld / Hubert Körner