Einen Tag zuvor hatten die Werler Feuerwehrleute noch beim „Tag der offenen Tür“ bei diversen Übungen ihr Können gezeigt, am Montagnachmittag mussten sie zu einem realen Großbrand ausrücken. An der Weststraße im Ortsteil Westönnen stand eine alte Scheune in Flammen; zwei Kinder hatten dort gezündelt.
In einer Mitteilung der Polizei von Dienstagmorgen wird bestätigt, dass
zwei 12- und 13-jährigen Jungen aus Werl das Feuer verursacht haben. Wie
es in der Mitteilung heißt, meldeten sie sich noch während des Einsatzes
in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten und gaben an, in der Scheune
gezündelt zu haben. Die Höhe des Sachschadens wird noch ermittelt.
Als die Freiwillige Feuerwehr mit den ersten Fahrzeugen am Einsatzort eintraf, schlugen schon Flammen aus dem Dach und es war eine starke Rauchentwicklung zu erkennen.
Zunächst sei unklar gewesen, ob sich in der Scheune noch Personen
befinden, sagte Wehr-Sprecher Sven Kleindopp. Bei der Alarmierung sei
von spielenden Kindern in oder an dem Gebäude die Rede gewesen. Zeugen
berichteten aber später, dass die Kinder davon gelaufen seien. Brisant
war der Einsatz auch, weil nur wenige Meter von der Scheune entfernt, an
der Einmündung „Wippe“, drei Mehrfamilienhäuser stehen. Die
Einsatzkräfte erzeugten mit Hilfe eines Düsenschlauches eine Wasserwand,
die die Wohnhäuser vor der Hitze- und Rauchentwicklung abschirmte. So
konnte die bereits begonnene Räumung der Wohnungen wieder abgebrochen
werden.
Mit einer solchen „Riegelstellung“ schützte die Feuerwehr auch das
landwirtschaftliche Gerät in der etwa 40 mal 15 Meter großen Scheune. So
brannte in dem Holzbau und dem angrenzenden steinernen Nebengebäude vor
allem das dort gelagerte Stroh. Tiere waren dort nicht untergestellt.
Neben dem Löschzug Westönnen/Mawicke waren auch die beiden Löschzüge
Stadtmitte und der wegen der Größe des Brandes nachalarmierte Löschzug
Büderich im Einsatz. Das Feuer wurde sowohl von der Drehleiter aus, als
auch vom Boden bekämpft. Vier Atemschutztrupps rückten zum Teil auch in
das Gebäude vor, um das Feuer einzudämmen. Außerdem half die
Schaumanlage aus Büderich dabei, die Flammen zu ersticken.
Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten verletzt, als er einen
unkontrollierten Wasserstrahl in die Augen bekam. Er wurde mit einem
Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Nach einer knappen Stunde hatten
die Einsatzkräfte das Feuer im Griff, mit einem Teleskoplader und einem
Bagger wurde das Stroh aus den Überresten der Scheune herausgefahren, um
es auf der Wiese davor kontrolliert abbrennen zu lassen. Am Abend
entschied man sich dazu, das Dach der Scheune einzureißen, da es ohnehin
akut einsturzgefährdet war.
Insgesamt war die Wehr mit 13 Fahrzeugen und 51 Kameraden vor Ort.
Außerdem an der Einsatzstelle waren drei Rettungswagen und die Polizei,
die die Weststraße schon an der Einmündung zur B1 abriegelte.
Autor: Text Werler Anzeiger / Fotos Feuerwehr