Der Popstar unter den Aposteln dürfte, selbst im Paulusjahr, der Hl. Jakobus der Ältere, dessen Gebeine im nördlichen Spanien in Santiago de Compostela liegen, sein. Der Jakobsweg, ein Pilgerweg, der an der gleichnamigen Kathedrale endet, wird wohl in naher Zukunft auch durch unser westfälisches Westönnen führen.
Dann nämlich wenn der Landschaftsverband Westfalen-Lippe den „westfälischen Lückenschluss“ beendet hat und damit der baltisch-westfälische Jakobsweg komplettiert wird. Sicherlich auch den Büchern von Hape Kerkeling und Paul Coelho geschuldet ist dem Jakobsweg in den Neunzigern eine Renaissance widerfahren, die bis heute hält. Jedes Jahr erreichen über 100000 Pilger in Nordspanien ihr Ziel.
Die Pilger im Mittelalter nutzten natürlich immer die bekannten Trassen, auch aus Angst vor Überfällen. Eine dieser stark frequentierten Trassen, der Hellweg, wird nun auch Zuwegung für die Muschelwanderer. 2010 soll das Projekt, an dem die westfälische Altertumskommission schon seit vielen Jahren arbeitet, abgeschlossen sein. Bis dahin dürfte dann auch der Westönner Hellweg seine Kennzeichnung, eine gelbe Muschel auf blauen Grund, erhalten haben.
Über den Hellweg haben wir schon mehrfach berichtet (siehe Links) und dabei auch eine Karte aus dem Jahre 1817 präsentiert (siehe Bild). Die entstammt der Feder des Geometer Anton Padberg, der diese Karte im Zuge der Planung der Provinzialstraße (Chaussee und heutige B1) erstellte. Daraus abgeleitet wurde eine Skizze vom Landesvermessungsamt NRW aus dem Jahre 2001, die den Verlauf des Hellweges in Westönnen sehr schön verdeutlicht.
Woher und ob überhaupt der Jakobsweg in Zukunft durch Westönnen führen wird, vermag man jetzt noch nicht zu sagen. Wir werden aber Augen und Ohren offen halten und weiterhin über unserer künftige Touristenattraktion, den Westönner Hellweg, berichten.
Autor: Manfred Zeppenfeld