Wie das oft so ist, kommen richtig gute Ideen aus Westönnen. 1995, als Borussia Dortmund nach 32 Jahren erstmalig wieder Deutscher Meister wurde, kam den Dauerkarteninhabern Meinolf Bonnekoh, Stefan Fritze, Heinz Schlummer und Manfred Zeppenfeld die Idee, eine „Ente“ schwarzgelb zu lackieren um mit dieser am letzten Spieltag nach Dortmund zu fahren um den Meistertitel zu feiern.
Viele Arbeitsstunden investierten die vier Borussen in ihr Gefährt, bevor es den Ansprüchen genügte. Nun war der Vorsprung der Dortmunder Borussia 1995 nicht derart komfortabel wie in diesem Jahr und es war keinesfalls sicher, dass sie schlussendlich auch Meister werden würden. Aber getrieben von der unglaublichen Euphorie, die der heutigen nicht viel nachstand, waren sich damals die Fans und auch die vier Autobauer sicher – Meister konnte nur Borussia werden. Beim obligatorischen Besuch beim Training der Profis, wenige Tage vor dem Ende der Meisterschaft, ließen es sich dann die Kicker nicht nehmen, sich auf der Motorhaube zu verewigen.
Am Spieltag selbst ging es dann gemeinsam mit Fahrer Axel Becker Richtung Dortmund zum entscheiden Spiel gegen Hamburg, nicht ohne vorher einige Runden über den Borsigplatz gedreht zu haben.
Einige Wochen später wurde die Ente damals meistbietend versteigert, so dass am Ende ungefähr 1000 Mark an die Kinderkrebshilfe überwiesen werden konnte. Gefreut hat man sich deshalb in diesem Jahr besonders, dass zu den Meisterfeierlichkeiten 2011 wieder eine schwarzgelbe Ente durch Werl fuhr. Ob Wolfgang Stahl sich an 1995 erinnert hat? Zu sehen ist die Ente übrigens auch auf dem Video zum 100-jährigen Jubiläum der Borussia.
Autor: Manfred Zeppenfeld