Abschrift aus den Tagebüchern des Franz Asshoff aus der Zeit des
Ersten Weltkrieges. Heute nun ein Bericht die Situation im Schulunterricht im dritten Kriegsjahr und einer Auflistung der Erträge aus Schülersammlungen im Herbst 2017 (aus den Tagebüchern von Franz Asshoff)
Schule und Unterricht im 3. Kriegsjahr.
Die Herbstferien 1916 wurden um 14 Tage verlängert, damit die Kinder an der noch nicht beendeten Ernte der Hackfrüchte helfen können. Am 25. Novbr. 16 wurde Herr Lehrer Kosmala in Niederbergstraße eingezogen. Herr Lehrer Westhues von hier mußte die Vertretung in Bergstraße übernehmen. Seine Klasse hier wird mit durchgezogen.
Zwecks Kohlenersparnis wurden durch behördliche Verfügung die Weihnachtsferien bis zum 15. Jan 17 einschließlich verlängert.
Am 16. Jan. 17 konnte Herr Lehrer Westhues den Unterricht hierselbst wieder übernehmen, weil die Lehrerstelle in N.- Bergstraße wieder belegt ist mit Herrn Hagen aus Altenaffeln. Im Sommer– Halbjahr 17 wurde hier für die beiden Oberstufen Vormittags– Unterricht eingeführt. Mittel u. Unterstufe haben an 2 Nachmittagen Unterricht.
Durch diese Einrichtung soll Arbeitszeit für die Kinder gewonnen werden.
Der Unterrichtsbetrieb wurde in diesem Jahr durch die vielen Beurlaubungen der Kinder, die wegen des großen Mangels an Arbeitskräften notwendig geworden waren, sehr beeinträchtigt.
Erträge der Schüler- Sammlungen im Herbst 1917.
1. Obstkerne – 290 kg
2. Kupfer, Messing, Blei, Zinn, Zink, Nickel und Aluminium – 4 kg
3. Beeren und Pilze – 52 kg
4. Blätter der Erd-, Brom- und Himbeeren – 7kg
5. Weißdornfrüchte – 150 kg
6. Brennesseln – 200 kg
7. Arzneipflanzen – 3 kg
8. Eicheln, Eckern – 260 kg
9. Kastanien – 320 kg
Die gesammelten Sachen wurden an Herrn Vorsteher Sasse zur Weiterlieferung an die Hauptsammelstelle abgegeben. Auf den Erlös haben die Sammler freiwillig verzichtet. Er soll bedürftigen Kriegerfrauen hiesiger Gemeinde zugewendet werden.
Autor: Ferdi Newe