Abschrift aus den Tagebüchern des Franz Asshoff aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Heute nun ein Bericht mit diversen Notizen aus dem 3. Kriegsjahr und Einträgen zu den Ernteergebnissen aus dem Jahr 1917. (aus den Tagebüchern von Franz Asshoff)
Kleine Notizen aus dem 3. Kriegsjahr.
20. Novbr. 16. Heute mußten folgende 18 jährige Rekruten (Geburtsjahrgang 1898) eintreten: Jos. Preker, H. Maibaum, K. Müller, H. Röttger, Eberh. Prünte, Aug. Hupertz,
H. Müller, H. Vogt, Ad. Böhmer, F. Asshoff, Fr. Hagen, Th. Fühtenhaus (Geselle bei Potthoff) u. H. Mertin Oberbergstraße.
An alten Leuten: H. Röttger, W. Kaiser, W. Pieper, Rud. Bömelburg, Franz Schriek.
Leztere kamen alle zur Fuß – Artillerie, erstere zur Infanterie.
1. Dez. 16. Von heute an erhält jeder Selbstversorger pr. Mann und Woche 100 g Butter, jeder Schwerarbeiter 90 g, jeder andere 60 g.
14. Dez. Heute wurden die von der Schule gesammelten Kerne, Obststeine, Mehlbeeren, Nesseln etc durch Herrn Vorsteher Sasse zur Hauptsammelstelle nach Soest gefahren. Die Kinder haben freiwillig auf den Erlös verzichtet u. denselben für die Zwecke des Roten Kreuzes bestimmt.
15. Febr. 17. Bestandsaufnahme von gedroschenem u. ungedroschenem Getreide und von Mehl.
1. März. Nochmalige Bestandsaufnahme der Kartoffeln.
15. März. Nochmalige Bestandsaufnahme von Getreide u. Mehl.
Ernte- Ergebnis des Jahres 1917.
(Nach einem Artikel unter Westönnen aus Nr. 18 der „Grüße vom Birkenbaum“).
„Die Roggen-, Weizen- und Haferernte konnte bei günstiger Witterung schnell beendet werden. Der Roggen vor allem scheffelt ausgezeichnet. Er liefert gegen zwanzigfachen Ertrag. Trotzdem ist das Brot schon wieder teurer geworden. Es kostet das Stück jetzt 1,30 M. Der Weizen bringt vielfach nur zehnfachen Ertrag.
Die Ernte der Gartenfrüchte, insbesondere der Bohnen, Wurzeln, des Roggens und der Gurken ist eine sehr reiche und bringt den Erzeugern nie gekannten Gewinn ein.
Der Zentner Roggen z. B. wird gegenwärtig noch mit 15 M und mehr bezahlt, während er vor einigen Jahren hier einmal nur 0,80 M einbrachte.
Gute Äpfel gibt es nur wenige. Der Zentner kostet 50 M und mehr. Selbst Fallobst wurde das Pfund mit 25 Pfg. bezahlt. Für die Äpfel am Wege, der in die Heide führt, hat die Gemeinde wohl das Zehnfache von dem in anderen Jahren erzielt.
Die Pflaumenernte ist mittelmäßig zu nennen, die der Birnen dagegen sehr gut.
Die Spätkartoffeln liefern einen Ertrag wie nie zuvor.
Wir haben also allen Anlaß, Gott dem Herrn für die reiche Ernte herzlich zu danken.“
Autor: Ferdi Newe