Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über die Mobilmachung ist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute präsentieren wir einen Abschnitt, der sich mit den Kriegsgefangenen- und Verwundetenzüge beschäftigt.
—– Kriegsgefangenen- und Verwundetenzüge (Franz Asshoff) ———-
In der 2. Kriegswoche kamen zum ersten Male Züge mit Kriegsgefangenen durch Westönnen, Belgier, Franzosen und Engländer. Das meiste Aufsehen erregten namentlich bei unseren Kindern die gefangenen Schotten mit ihren kurzen Beinkleidern karrierten Strümpfen und langen Oberkleidern. Es war für unsere Jungen ein großes Ereignis kriegsgefangene Guids zu sehen.
Doch kamen jetzt auch die ersten Züge mit Verwundeten. Schon von weitem waren sie kenntlich durch das angezeichnete große rote Kreuz auf weißem Grund. Sie fuhren sehr langsam durch. Mancher Leichtverwundete winkte den Anstehenden freundlich zu.
Großes Interesse erregen noch immerfort die Munitions- und Proviantzüge, die das sehr stark in Anspruch genommene hiesige Gleis passieren.
Autor: Ferdi Newe / Manfred Zeppenfeld