Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Heute nun ein Bericht Asshoff’s in dem er sich mit dem Butterversorung während des Krieges befasst.
—-Butter – Versorgung während des Krieges (Franz Asshoff) ——-
Der Butterverkauf war bis zum 1. Nov. 1915 ganz frei. Mit genanntem Tage aber wurden Höchstpreise angesetzt. Der Höchstpreis für Molkereibutter ist p. ½ kg für den Wiederverkäufer 2,40 M, für den Verbraucher 2,50 M. – Für Bauernbutter beträgt der Höchstpreis 2,30 M.
Am 18. August 1916 hörte der freie Verkauf auf. Die Butterversorgung übernahm der Kommunalverband Soest. Dieser hat wie jeder andere ländliche Kommunalverband, ein bestimmtes Quantum an butterarme städtische Verbände zu liefern. Das übrige wird an die Verbandsgemeinde nach Maßgabe ihrer Zahl an Nicht – Selbstversorger verteilt. Westönnen mit Mawicke u. Oberbergstraße hat zur Zeit 936 Nicht- Selbstversorger.
Bei ausreichender Butterversorgung ist als Höchstmaß vorgesehen für Selbstversorger bzw. Genossen der Molkerei nebst Hausstand pro Mann und Woche 180 g, für Nichtselbstversorger 90 g.
Bis Okt. 16 ist dieses Quantum aber noch nicht erreicht worden. Bei der 1. Verteilung erhielt jeder Nichtselbstversorger 50 g, bei d. 2. = 60 g, bei d. 3. = 31 g, bei d. 4. = 27 g.
Auch die Zentrifugen– bzw. Bauernbutter muß an den Kommunalverband abgeliefert werden.
Autor: Ferdi Newe