Am 1.August 1914 ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an. In den beiden Tagebüchern des Chronisten und damaligen Schulleiters der Katholischen Volksschule Westönnen, Franz Asshoff, finden sich zahlreiche Berichte zu dem Krieg, der über 17 Millionen Menschenleben forderte. Insbesondere über die Mobilmachung ist viel enthalten. Die Bücher Asshoffs tragen den Titel „“Der Krieg v. 1914 – 18, die Schule und die Schulgemeinde“, und befanden sich viele Jahre im Besitz von Felix Kenter. „Übersetzt“ wurden sie nach Erhalt vom Online-Autor Ferdi Newe (Wir berichteten). Begonnen haben wir unsere Serie zum Ersten Weltkrieg mit dem Mobilmachungstag und der Verabschiedung. Bahn- und Straßenschutz durch Zivilpersonen.
—– Bahn- und Straßenschutz durch Zivilpersonen (Franz Asshoff) ———-
Da es in der ersten Zeit an militärischen Schutzmannschaften fehlte übernahm auf Anordnung der Behörde die Gemeinde selbst den Bahn- und Straßenschutz. Der Kriegerverein und die freiw. Feuerwehr stellten sich freiwillig in den Dienst der Sache.
Tag und Nacht wurden die Bahnübergänge und die Bahnbrücken überwacht und die Gleise abgeschritten, um sie vor etwaigen feindlichen Demolierungs- Versuchen zu schützen. An der Chaussee und an der Mündung der Weststraße auf die Breite Straße stand je ein Doppelposten. Jedes Automobil, jeder unbekannte Radfahrer, jeder ortsfremde Fußgänger wurde angehalten und erst durchgelassen, wenn er sich genügend ausweisen konnte. Die Gewehre der Posten stellte der Kriegerverein.
Auch die Nachtwache im Dorfe wurde verdoppelt. Nach ungefähr 3 Wochen fiel auf Befehl der Behörde der Straßenschutz fort. In den Bahnschutz traten militärische Wachtmannschaften, die von Werl aus beordert und verpflegt wurden. Die verdoppelte Orts- Nachtpolizei erwies sich als nicht mehr notwendig und wurde aufgehoben.
Autor: Ferdi Newe / Manfred Zeppenfeld