Das Haus Sögtrop, Breite Straße 49 (früher an der Bruchstraße)
Am 18.März 2009 wurde ein Artikel mit dem Titel „Wie war es früher in Westönnen“ hochgeladen. Der Untertitel heißt: „Hier: Handwerksbetriebe an Nacken Ecke“
Damals wurde der Name Sögtrop auch schon genannt. Da jetzt interessante Bilder auftauchten, lohnt es sich wohl, der Geschichte einmal nachzugehen und etwas davon zu berichten.
Das erste Bild zeigt ein altes Fachwerkhaus auf einer Postkarte. Die Karte soll etwa von 1908 sein. Das Haus steht mit dem Giebel zur Bruchstraße und genau an der Stelle, wo heute das Haus von Josef Sögtrop steht, das heute seinen Zugang von der Breite Straße 49 hat.
Vor dem Haus steht (von links) Herr Neuhaus (Vorname unbekannt), der Urgroßvater des jetzigen Besitzers Josef Sögtrop und die Großmutter Maria Sögtrop,
geb. Neuhaus und ihre drei Kinder Fritz, Heinrich und Carola Sögtrop.
Heinrich Sögtrop wurde 1900 geboren; er ist der Vater des jetzigen Besitzers. Peter Sögtrop heiratete bei Neuhaus ein. Er stammte aus dem Westönner Hellweg
(heute Schulte).
Vater Heinrich war noch Schuhmacher in dem alten Hause, das auf der Karte abgebildet ist. Das neue, stattliche Haus, wie es heute noch erhalten ist, wurde 1930 errichtet. Es entstand ein großes Haus auf einem kleinen Grundstück. Das Gelände für die Einfahrt von der Breite Straße konnte vom Nachbarn Wigger, heute Schulte, erworben werden. Dafür ging noch ein Stück durch die Anlage des Bürgersteigs verloren. Das neue Haus bot Platz für einen Schuhladen, den man über die Nordostecke erreichen konnte. Die Tür ist zugemauert, die Ecke ist aber noch deutlich zu erkennen. Von dem Laden erreichte man über ein paar Stufen die etwas höher gelegene Werkstatt.
Laden und Werkstatt sind heute auf einer Höhe als Wohnzimmer ausgebaut.
Das Haus Sögtrop trug wesentlich zur Aufwertung von „Nacken Ecke“ bei. Es war der hellste Platz in unserem Dorfe. Er wurde von der Wirtschaft Nacke, dem
Friseursalon Westerhoff und dem Schuhladen Sögtrop, der natürlich auch eine Lampe über der Ladentür hatte, erleuchtet. Mit dem Kriege und der „Verdunkelung“ fiel die Hellgkeit natürlich weg.
Die erste offizielle Straßenlaterne in Westönnen wurde dann aber kurz nach dem Kriege an „Nacken Ecke“ installiert.
Die Handwerksbetriebe an „Nacken Ecke“ verschwanden nicht über Nacht. Es wurden immer weniger. Der jetzige Besitzer Josef Sögtrop lernte das Handwerk des Schuhmachers noch von 1946 bis 1949 bei seinem Vater. Bis 1952 wurde noch offiziell in Westönnen gearbeitet. Da die Arbeit weniger wurde, wechselte Josef zum Geschäft Niehaus nach Soest.
Damals war im Bergbau viel Geld zu verdienen. Durch den Westönner Winfried Grae` fand auch Josef Sögtrop am 25.02.1955 einen Arbeitsplatz auf der Zeche „Alter Hellweg“ in Unna, die natürlich auch schon lange geschlossen ist.
Nach der Schicht musste Josef dann die Schuhmacherarbeiten erledigen, die sein alter und auch kranker Vater nicht mehr geschafft hatte.
Es folgen Bilder:
Die farbige Zeichnung, die 1949 entstanden sein könnte, zeigt noch die Tür zum Laden von der Ecke des Hauses aus. Leider ist nicht bekannt, wer das Bild malte.
Die Federzeichnung von Heinz Rohrer, die im Juli 1983 erstand, zeigt die Tür nicht mehr, aber man kann deutlich erkennen, wo sie einmal war.
Die angefügten Fotos wurden erst in diesem Jahre gemacht.
Autor: Friedrich Schleep