Hatte ich mich in den Jahren vor Corona den Werler Pilger:innen angeschlossen, bin ich im letzten Jahr, da die Wallfahrt ausfiel, von Oberbergstraße direkt nach Stromberg gepilgert. Für die 40 km lange Strecke habe ich 9 Stunden gebraucht. In diesem Jahr hatte ich das Problem, dass ich meinen Hund mitnehmen musste. Da ich Lilly keinen zu langen Marsch zumuten wollte, bin ich nicht mit den Werlern gegangen. 30 km an einem Tag erschienen mir für den Hund doch zu viel. Daher habe ich mich entschlossen den Weg zu splitten. Wir sind am vergangenen Dienstag von Oberbergstraße bis nach Herzfeld gegangen. Mit entsprechenden Pausen haben wir für den Weg 6 Stunden gebraucht. Wir haben uns dann nach Hause bringen lassen.
Am Samstag bin ich mit dem Auto nach Stromberg gefahren und habe es an meinem Hotel abgestellt. Wir haben uns dann mit dem Taxi nach Herzfeld bringen lassen und uns dann auf den Weg gemacht. Für diese knapp 20 km haben wir keine 6 Stunden benötigt.
Nach der Übernachtung im Hotel habe ich am Sonntag nach 9 Uhr die Werler:innen, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto gekommen waren, auf dem Burgplatz getroffen. Die Heilige Messe zum 4. Wallfahrtssonntag begann um 10 Uhr. Zelebriert wurde sie von den Pfarrern Georg Michael Ehlert und Davis, sowie von dem Gastprediger dieses Jahres Willibert Pauels, Dieser ist vielen sicherlich vom Kölner Karneval bekannt. Dort brilliert er in der Bütt als „Ne Bergische Jung“. Musikalisch bereichert wurde das Hochamt in diesem Jahr von der Farmhaus Jazz & Blues Band aus den Niederlanden. Die Musiker:innen wussten die Anwesenden mit ihrer swingenden Musik zu begeistern. In seiner Predigt ging um thematisch um Schriften lesen und den Sinn verstehen. Aber nicht vordergründig, sondern tiefgründig. Er zitierte den jüdischen Philosophen Pinchas Lapide, der gesagt hatte: Entweder man nimmt die Bibel wörtlich, oder man nimmt sie ernst. Beides zusammen geht nicht. Natürlich baute er auch humorvolle Passagen ein. Die Predigt wurden von den Gläubigen mit Applaus honoriert. Als zum Ende des Gottesdienstes Pfarrer Davis alle Frauen bat, die Maria heißen und also am 12. 9. Namenstag haben und für diese eine Sängerin das „Ave Maria“ sang, ergriff Willibert Pauels nochmals das Wort. Süffisant bemerkte er, dass auch sein Chef wenn er anwesend wäre, bei den Marias hätte aufstehen müssen. Rainer Maria Woelki. Pauels wollte seinem Kardinal ein Fahrrad schenken. Hat er aber nicht angenommen, War mit Rücktritt.
Nach der Mittagspause sind wir den kleinen Kreuzweg gegangen und mit der Schlussandacht fand die diesjährige Wallfahrt ihren Abschluss.
In Westönnen gibt es viele Wanderer und Radfahrer. Vielleicht haben die Interesse die Westönner Tradition fortzusetzen und im nächsten Jahr an der Wallfahrt teilzunehmen. Dann findet sicherlich auch wieder der Pflaumenmarkt statt.
Zum Schluss möchte ich nochmals Willibert Pauels zitieren:
Se kennen London, se kennen Madrid,
das schöne Stromberg, dat kennen se nit.
Das Heilige Kreuz aus dem wird aus der Kirche herausgetragen und auf den Stufen aufgestellt.
Willibert Pauels in seinem Element.
U. a. lasen auch Damen des Karnevalsvereins die Fürbitten.