Nachkommen müssen wir mal wieder der Chronistenpflicht. Der Werler Anzeiger berichtete am 25.8. über die Übergabe der historischen Erinnerungsstücke der „Vereinigung ehemaliger Soldaten“ an den Heimat- und Geschichtsverein.
WESTÖNNEN · Noch bevor die Heimatstube in der alten Schule Ende des Jahres eröffnet wird, hat der Arbeitskreis, der das Projekt betreut, eine wertvolle Sachspende erhalten. Die „Vereinigung ehemaliger Soldaten“ überreichte Westönnens Ortsheimatpfleger Willi Sasse und Ursula Schlünder, der Sprecherin der Westönner Außengruppe des Neuen Heimat- und Geschichtsvereins, eine Sammlung von historischen Erinnerungsstücken.
Ältestes Dokument ist das Gründungsprotokoll der anfangs noch unter dem Namen „Krieger und Landwehr Verein“ bekannten Gruppierung. Im Jahr 1905 traten 48 Männer dem Verein bei, der sich damals in einer längst geschlossenen Gaststätte an der heutigen Bundesstraße gründete. Akurat sind alle Gründungsmitglieder in Schönschrift auf der ersten Seite des vor 105 Jahren extra angeschafften Buches eingetragen worden. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Stewen. Ein wertvolles Stück Zeit- und Ortsgeschichte. Im Jahr 1911 stellten sich die Mitglieder des „Krieger und Landwehr Vereins“ für ein großes Gruppenbild auf. Der Fotograf verewigte die Männer auf der bis heute glasklaren Aufnahme, für die Ewigkeit. Auch eine Fahne, die 1955 zum 50-jährigen Jubiläum der Kameradschaft angeschafft worden war, wurde jetzt übergeben. Bei Beerdigungen und während der Kranzniederlegung am Volkstrauertag wurde die Fahne getragen, ist vielen Westönnern daher noch in Erinnerung. Die Fahne aus den Anfangsjahren soll demnächst auch noch dem Heimatverein übergeben werden.
„Es liegt uns am Herzen, das lebendig zu präsentieren“, erklärte Ortsheimatpfleger Willi Sasse. Dem „Verein ehemaliger Soldaten“ sprach er daher auch ein großes Dankeschön aus. Inzwischen zählt der Verein nur noch knapp zehn Mitglieder. Die hohe Altersstruktur und das Ausbleiben neuer Beitritte führten jetzt zu dem Entschluss, die Sammlung an die Heimatfreunde zu übergeben.
Sasse erinnert auch nochmals daran, dass die Kameradschaft 1921 das Kriegerdenkmal in Auftrag gab. Erwin Ingrisch freute sich als letzter Vorsitzender des Vereins, dass die Stücke nun in guten Händen sind. Auch Klaus Bonnekoh und Herbert König vom Vorstand begrüßten die Entscheidung. „Durch dieses Stück Kulturgut können wir Vergangenheit lebendig halten“, lobte Sasse.
Autor: Manfred Zeppenfeld / Werler Anzeiger