In der nächsten Zeit beginnt wieder die Jagdsaison, aber nur eingeweihte wissen etwas über die Jagd, warum wird gejagt, was wird bejagt, wer darf jagen und wo? Heute setzen wir die Serie mit der Wildbewirtschaftung – Organisation und Freilebende Tiere – fort.
Mit dem Westönner Heinz Rademacher haben wir einen passionierten und erfahrenen Jäger gefunden, der uns mit einer ganzen Reihe von Informationen und Wissen Einblicke in die Jagd gewährt. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Heinz Rademacher für seine Berichte und auch bei Dr. Franz Josef Hering für die Bereitstellung des Bildmaterials.
3.1 Die Organisation
In Westönnen gibt es ca. 600 Hektar jagdbare Fläche.
Die Verpachtung erfolgt seit Jahrzehnten an Ortsansässige. Hauptanpächter sind zur Zeit Rudi Düperthal und Thomas Hufelschulte. Weiterer Anpächter ist Franz Sauer. Die Pächter haben es sich zum Ziel gesetzt, alle interessierten Westönner Jäger in die Wildbewirtschaftung einzubeziehen, da sie die Jagd in Westönnen als lokale Angelegenheit ansehen und so auch der dörfliche Zusammenhalt gestärkt werden soll.
3.2 Freilebende Tiere
Obwohl es dem Wanderer kaum auffallen dürfte, ist in der Westönner Flur ein artenreicher Tierbestand vorhanden. Mit etwas Glück und genauer Beobachtung wird man (um nur einige Arten zu benennen) Blässhuhn, Bussard, Dachs, Eichelhäher, Elster, Falke, Fasan, Fuchs, Habicht, Hase, Iltis, Kaninchen, Kiebitz, Krähe, Krickente, Marder, Rebhuhn, Rehwild, Roter Milan, Ringeltaube, Schleiereule, Stockente, Teichhuhn, Türkentaube und Wiesel beobachten können.
Vereinzelt kommen Nilgänse vor; das gilt im Herbst auch für Schwarzwild, beschränkt sich aber auf den Bereich südlich der Autobahn.
Rehe haben sich inzwischen als Standwild auch im Winter fest etabliert.
Stark reduziert haben sich in den letzten 20 Jahren die Bestände an Rebhühnern (aus Futtermangel) und Kaninchen (Krankheit Myxomathose).
Dagegen haben die Bestände der über Jahre geschützten Krähen stark zugenommen, so dass sie mittlerweile durch Nesträuberei eine Bedrohung für Singvögel, Bodenbrüter und Junghasen darstellen.
Die hauptsächlich durch den Fuchs übertragene Tollwut ist in Westönnen seit Jahren nicht mehr aufgetreten. Dagegen bleibt das Problem des Fuchsbandwurms weiterhin relevant, weshalb davon abgeraten wird, in Bodennähe gepflückte Früchte wie Brombeeren oder Holunder ungewaschen zu verzehren.
Autor: Heinz Rademacher